ONE-EYED DOLL - Something Wicked
Mehr über One-Eyed Doll
- Genre:
- Gothic Rock / Industrial Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nebulost Records
- Release:
- 22.09.2017
- Loss Of Life
- The Devil Is A Boy
- Superstar
- Fish Knife
- Something Wicked
Gothic-Punk mit vielen Gesichtern
Vielleicht ist es ein wenig zu hoch gegriffen, Kimberly Freeman bereits jetzt als eine der einflussreichsten Frauen der gesamten Musikindustrie zu bezeichnen, doch zweifelsohne darf man der guten Frau attestieren, dass sie mit ihrer Combo frische Akzente in der längst verstaubten Gothic-Szene setzt, die sie auf der neuen EP mal wieder mit punkigen Zutaten in einen Festschmaus für Liebhaber düsterer Rockabilly-Sounds verwandelt.
Doch eigentlich ist der Stoff von "Something Wicked" gar nicht so leicht zu umschreiben, weil er sich geschickt um die bestehenden Kategorien herumwindet. Miss Freeman, neben Schlagwerker Jason Rufuss Sewell einziges Mitglied bei ONE-EYED DOLL, schleicht sich chamäleonartig durch die fünf neuen Tracks, gibt sich einmal als tieftrauriges Gothic-Girl, ätzt dann in Cindy Lauper-tauglichem Görenstyle, empfiehlt sich als Verfechterin epischer Prog-Sounds und kehrt schließlich wieder zu ihren düsteren Wurzeln zurück, die von der neuen EP jedoch nicht mehr ganz so üppig angestrahlt werden. Und das Resultat? Auf jeden Fall ein vielschichtiges Gemisch, das nicht immer sofort ins Ohr geht, mit seinem permanenten Horror-Feeling aber zumindest sphärisch Brücken baut, die ONE-EYED DOLL im Laufe der 20-minütigen Vorstellung auch nicht mehr einreißt.
"Something Wicked" wird seinem Titel gerecht, wird sicherlich nicht jeden Geschmack treffen, dürfte den Vorablorbeeren als einflussreiches Werk jedoch schon irgendwann gerecht werden. Mastermind Freeman traut sich so einiges und fällt damit nicht auf die Nase - beste Voraussetzungen also, einen weiteren angenehm polarisierenden Charakter zu etablieren.
Anspieltipps: The Devil Is A Boy, Fish Knife
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes