ONE HUNDRED STEPS - Human Clouds
Mehr über One Hundred Steps
- Genre:
- Emocore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rastilho/Cargo
- Release:
- 03.04.2009
- Revival
- Love The Sinner, Hate The Sin
- The Living Fog Hides Your Home: Hope
- The Bitter Truth
- Jesus, Where's The Rest Of Her: Decay
- The Pledge
- Come In
- Life's Aiming Out Hearts
- They Are Upon Us
- Unholy Sky
- Human Clouds
- Deep Waters: Regret
Alternativer harter Rock aus Portugal – es brät, es rockt, es brüllt, es säuselt<br />
Seit acht Jahren sind die Portugiesen bereits aktiv und brachten es auf eine ganze Handvoll EPs und ein eigen produziertes Album 2005. Nun liegt also die erste Scheibe vor, die auch international Aufmerksamkeit erregen soll, nachdem laut eigener Aussage Portugal von oben nach unten und rechts nach links durchgespielt worden ist. Gute Sache, denn den Sprung aus der Region in die internationale Liga schaffen sie mit Links.
Stilistisch dürfen wir die fünf Herren in die Schnittmenge zwischen Emo, Indie und melodischem Metalcore einordnen. Wie, da gibt es keine Schnittmenge? Jetzt doch. Denn Emo mit metallischem Brüllwürfelgesang klingt einfach doof. Dabei ist es gerade diese Mischung aus herausgeschrienen Parts und klar gesungenen Emo-Teilen, die ONE HUNDRED STEPS so interessant macht. Dass sie nicht so heftig zu Werke gehen wie im Metalcore üblich, sondern mit einem Bein fest in der Melodie stehen, selbst wenn es mal gehörig auf die Zwölf gibt, macht sie allgemein verträglich und dennoch zum Mutterschreck aus dem Kinderzimmer, denn im Emocore - mit Betonung auf core - liegen hörbar die Wurzeln.
Die drei Worte, die die Band selbst gewählt hat, um dieses Album zu beschreiben, passen tatsächlich ausgezeichnet und bilden die drei Eckpfeiler, auf denen "Human Clouds" ruht: Hope – Decay – Regret, also Hoffnung – Verfall – Bedauern. Dadurch entstanden einige phantastische Hymnen wie 'Love The Sinner, Hate The Sin', 'The Pledge', 'The Living Fog Hides Your Home: Hope', 'Life’s Aiming Our Hearts' und 'Unholy Sky', die die Balance zwischen den Antipoden des musikalischen Universums des Setubal-Fünfers ausgezeichnet zu halten verstehen. Die übrigen Songs lehnen alle in die eine oder andere Richtung, ohne die Klasse der eben genannten ganz zu erreichen, aber möglicherweise sind gerade die Songs, die das Gleichgewicht in eine Richtung verschieben wie 'Jesus Where’s The Rest Of Her' in Richtung Metalcore oder 'Come In' zum Melodischen gerade das, was Andere als Highlight bezeichnen würden. Außer dem Titellied, das eine mit ruhiger Musik unterlegte Rede ist und deswegen einen Außenseiterstatus innehat, gibt es nichts zu motzen an "Human Clouds".
ONE HUNDRED STEPS können auf diese Scheibe stolz sein. Wer mit der Beschreibung des Albums etwas anfangen zu können meint, muss dringend die MySpace-Seite der Band annavigieren. Das ist nämlich zu gut, um unerkannt zu bleiben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger