ONE MORNING LEFT - Metalcore Superstars
Mehr über One Morning Left
- Genre:
- Modern Metal / Pop
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 05.02.2016
- OML_KVLT
- Heavy Metal Finland
- Derailed
- You're Dead! Let's Disco!
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- Kings And Queens
- Fast And Furious 6.66
- Devil's Nest
- Metalcore Superstars
- Eternity
- Sticks And Stones
Superstars? Nee, is klar...
Es war wohl irgendwie zu erwarten, dass die Chaosformel von ONE MORNING LEFT nicht mehr viele Alben überstehen würde. Die Mischung aus keyboardschwangeren Modern-Metal-Sounds und poppigen Melodien war nur so lange spannend wie der Wille dieser jungen Finnen, um jeden Preis anders zu klingen. Diese Formel hat die Band nun aber endgültig über Bord geschmissen und sich verstärkt dem Mainstreeam zugewandt. Und genau diesen Schritt durften Fans lange Zeit befürchten, weil irgendwie klar war, dass die Nintendo-Arrangements auf der anderen Seite des ohnehin schon schmalen Grates nicht mehr viel mehr sein würden als Popsongs mit harten Gitarren.
"Metalcore Superstars" ist irgendwie aber noch viel schlimmer als all das, was man sich in seinen wildesten Phantasien ausgemalt hat. Dass die Band dem Core-Sektor vertraut, ist ja längst kein Geheimnis mehr, dass es aber am Ende nur ein paar dickere Grooves sind, die dann mit niedlichen Harmonien gekreuzt und mit einer La-La-La-La-Stimme überfrachtet werden, ist schon eine herbe Enttäuschung. Es ist zwar nicht abzustreiten, dass eine Menge Einprägsames zwischen den elf Stücken steht, doch die ziemlich naiv anmutende Vorstellung, dass hier eine langfristig existente Zielgruppe angesprochen wird, die sich auch vorstellen kann, "Metalcore Superstars" in einigen Wochen noch einmal auszukramen, war wohl nicht der größte Geistesblitz dieser finnischen Combo.
Es wird sie aber dennoch geben, die Kids, die zu den elf neuen Songs hüpfen und feiern werden, denn nichts könnte leichter zugänglich sein wie das Material dieser Platte. Aber während auf den vorangegangenen Scheiben noch Freude durch die experimentellen Facetten der Musik aufkam, ist es diesmal pures Entsetzen über die Beliebigkeit solcher Tracks wie 'Devil's Nest' und 'Eternity'. Klar, irgendwann musste das passieren, aber dass schon der aktuelle Longplayer so klingt, als wäre er am klassischen Handheld eingespielt worden, das ist dann schon ein echter Tiefschlag, der die endgültige Abkehr von ONE MORNING LEFT bei vielen Anhängern nicht mehr erschweren wird! Es war jederzeit ein echter Grenzgang, doch nun ist die Grenze überschritten - und zwar deutlich!
Anspieltipp: Metalcore Superstars
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes