ONE MORNING LEFT - Neon Inferno
Mehr über One Morning Left
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Arising Empire
- Release:
- 18.10.2024
- Emerald Dragon
- Tonight
- Ride Till I Die
- Neon Inferno (Paradise)
- Maverick
- Reunion
- 3, 2, 1, GO!
- Summerlovin'
- Michael, The Knight
- Tokyo Love
- Beat It
- Rube Dragon (Van Derand Remix)
- Summerlovin' (Van Derand Remix)
Hüpfen, singen, Spaß haben - ein ganz profanes, einfaches Rezept!
Inzwischen hat man sich ja daran gewöhnt, dass im gelegentlichen Metalcore-Inferno von ONE MORNING LEFT auch ein paar Einhörner durch die Szenerie hüpfen und die Band ihren Auftrag nicht zwingend darin sieht, mit äußerster Brachialität das Stammpublikum des Genres zu begeistern. Insofern kommt ein Album wie "Neon Inferno" gerade recht, erfüllt es doch alle inzwischen angestauten Erwartungen an die jungen Senkrechtstarter in vollem Umfang und setzt eigentlich genau dort an, wo die Truppe kürzlich mit "Hyperactive" einen vorläufigen Schlusspunkt gesetzt hat.
Allerdings muss man sagen, dass ONE MORNING LEFT den eigenen Sound inzwischen in zwei Lager aufgespalten hat. Zum einen gibt es vor allem in der ersten Hälfte einen wirklich starken Mix aus traditionellem Melodic Metal und einigen dickeren Breakdowns, der vor allem deshalb gefällt, weil hier keinen Retortenrefrains bemüht werden, sondern gerne auch mal die Rückblende in die 80er genommen wird, wo klassischer Hardrock irgendwann den Grundstein für das gelegt haben dürfte, was heute zu Teilen auf "Neon Inferno" zu hören ist. Die Chorus-Passagen bieten hier einen sehr angenehmen Kontrast zu den modernen Grooves, die ONE MORNING LEFT auffährt, dürften sie doch Anhängern von SONATA ARCTICA und BON JOVI gleichermaßen gefallen - und das ist keinesfalls mit einem zynischen Unterton zu betrachten.
Die andere Seite der Band zeigt sich dann im hinteren Teil, in dem man manches Mal den Eindruck gewinnen kann, die Truppe habe mit einigen Anime-Studios zusammengearbeitet, um einige frische Produktionen mit einem Soundtrack auszustatten. 'Tokyo Love' und '3, 2, 1, GO!' dürften wohl ein Paradebeispiel für die damals geprägte Genre-Bezeichnung Nintendo Metal sein, und auch die vielen tanzbaren Elemente (man höre nur mal die Interpretation des Michael Jackson-Klassikers 'Beat It') passen hier prima ins Bild, dürften aber nicht die Zielgruppe treffen, die sich in 'Tonight' und 'Neon Inferno (Paradise)' noch über die genannte Rückblende in die ferne Vergangenheit gefreut hat.
Aber auch das ist eigentlich weniger problematisch, schließlich spricht ONE MORNING LEFT in erster Linie den aktuellen Metal-Zeitgeist und damit auch weiterhin die Youngsters an, die vor den Festivalbühnen hüpfend ihr Wochenende genießen - und diese werden auf "Neon Inferno" auch bestens unterhalten. Mir persönlich wird es im hinteren Abschnitt ein wenig zu kitschig, allerdings muss auch ich eingestehen, dass mich die Hooks nicht selten ordentlich gepackt haben und "Neon Inferno" im Großen und Ganzen doch eine Menge Spaß bereitet hat.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes