ONE MORNING LEFT - The Bree-Teenz
Mehr über One Morning Left
- Genre:
- Crossover / Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spinefarm Records (Soulfood)
- Release:
- 07.10.2011
- Intro
- ! Liaf Cipe
- Hermione's Panties
- The Bree-Teenz
- I Wrestled With My Hair Once
- Reetu In Da House?
- This Song Has A Massive Autotune Chorus
- Depression After Eating
- Hey Yo, Let's Play Tycoon
- Pardon Me! Where Do I Find 4giveness
Chaostheorie im Comic-Format - einfach nur geil!
Ein kurzer Blick aufs Cover, dazu ein oberflächlicher Lauschangriff und schließlich auch eine kurze Fußnote zu den Songtiteln - schon fühlt man sich bestätigt, dass bei ONE MORNING LEFT eigentlich nur Chaoten lärmen, deren obersts Gebot darin besteht, die Gesetze des Songwritings zu zerpflücken und mit ihrem eigenwilligen, selten bodenständigen Mix zu revolutionieren. Was jedoch in 99 von 100 Fällen mächtig in die Hose geht, scheint bei diesen Finnen komplett durchdacht und auch dementsprechend clever arrangiert. Denn auch wenn der seltsam betitelte neue Silberling "The Bree-Teenz" alles andere als leichte Kost ist: Hier hat so ziemlich alles Hand und Fuß, was der Vaasa-Fünfer anpackt!
Die Finnen von ONE MORNING LEFT bewegen sich auf ihrem zweiten Album irgendwo in der Schnittmenge von Modern-Metal-Acts wie SOILWORK und SONIC SYNDICATE, fügen dem Ganzen jedoch auch immer wieder einzelne Versatzstücke aus dem Mathcore-Genre hinzu, nur um schließlich mit Emo-Refrains, technoiden Anleihen und typisch-finnischer Verrücktheit einen völlig neuen Metal-Fleischwolf zu kreieren. Und was die Band hier durchjagt, ist stellenweise allerfeinste Kost.
'Hermione's Panties' beispielsweise punktet mit erstklassiger Melodik, feinem Refrain und gleichsam brachial durcheinandergewürfelten Arrangements, 'The Bree-Teenz' wird mit einem Hammer-Chorus veredelt, während die Instrumentalfraktion ihr üblich eigenwilliges Spielchen betreibt, 'Reetu Inda House' kontert mit weiteren Hier-ist-alles-möglich-Crossover-Parts, und bei Refrains, wie sie in 'Hey Yo, Let's Play Tycoon' oder 'Pardon Me! Where Do I Find 4giveness' angeboten werden, sollten selbst konservative Zeitgenossen eingestehen, dass die Musik zwar strange und unkonventionell sein mag, an sich aber einer höheren Logik untergeordnet ist, in deren Rahmen man sich gerne auch mal fallen lässt. Auch wenn unterm Strich alles ein bisschen bekloppt scheint.
Wer den DILLINGER ESCAPE PLAN also in der skandinavischen Modern-Metal-Variante hören möchte, zwischenzeitlichem Tastenwahnsinn nicht abgeneigt ist, einzelne Beats akzeptiert und die Melodik neuerer Fabrikate wie den oben genannten liebt, der wird in der Chaostheorie naamns "The Bree-Teenz" sein allabendliches Verwöhnprogramm finden. Denn mal ehrlich: Ab und zu lässt man es sich gerne auch mal spektakulär und unkonventionell besorgen.
Anspieltipps: !liaF cipE, The Bree-Teenz, Pardon Me! Where Do I Find 4giveness
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes