ONE STEP BEYOND - Beyond Good And Evil
Mehr über One Step Beyond
- Genre:
- Death Metal / Crossover
- Label:
- Club Inferno / Grau
- Release:
- 29.09.2008
- True Faced
- Birth Of Disease
- The Party
- Your God
- Maniac / Watch Your Back
- Mirrorstance
- Everyday
- Black Light Blue
- Depth Of Mind
- Made For Cable
- Chase
- Foot High Tough Guy
- Blinding Haze
- The Calm Before
- Free To Air
Au weia. Psychotischen Death Metal spielen die, sagt man. Wir haben es mit drei Bandmitgliedern, einem Gastgitarristen und einer elektronischen Trommelmaschine aus dem australischen Adelaide zu tun, die sich alle Mühe geben, hart, abgedreht und ausgeflippt, vor allem aber vielseitig und abwechslungsreich zu klingen. Das gelingt ihnen auf vorliegender Scheibe hervorragend. Hektisch, freakig, kakophonisch und bescheuert. Das sind die ersten Attribute, die mir durch den Kopf schießen, wenn ich "Beyond Good And Evil" einlege. Dabei ist die Scheibe aber auch intelligent, durchdacht und trotzdem nicht verkopft oder verzettelt.
Tiefste Growls, hysterische Screams, rhythmischer Sprechgesang wie aus dem Kasperltheater, das alles ist mit im Boot. Dazu hektische Hackattacken und Blastbeats, Polka-Rhythmen und punkige Riffs, jazzige und funkige Bass-Passagen ('Birth Of Disease'), Grindcore-Geballer, klassischer Walzen-Death und fiependes Nervenzerren. Diese Australier packen wirklich alles in ihre meist kurzen und knackigen Kompositionen, so dass ich nicht übertreibe, wenn ich mal anfange aufzuzählen, dass ihr je nach Song und Prägung Truppen wie TORMENTOR, NAPALM DEATH, ATHEIST, PRIMUS, THE BERZERKER, BRUTAL TRUTH, APHEX TWIN und noch viel mehr raushören könnt.
Zum Beispiel den Einfluss des Slap-Bass-Gottes Victor Wooten auf 'Maniac', den klassischeren Rock- und Metal-Anstrich und Drive bei 'Mirrorstance' mit seinem genialen Refrain, den herrlichen Anarcho-Funk-Rock bei 'Everyday', akustische Entspannung bei 'Black Light Blue' und so weiter und so fort. Euch alle fünfzehn Tracks ausführlich vorzustellen, würde den Rahmen dieser Besprechung sprengen. Fakt ist: ONE STEP BEYOND sind verdammt gute Musiker mit jeder Menge toller und wahnsinnig spannender Ideen. Vor allem die Bass-Arbeit von Mad Matt ist schlicht überirdisch und jeder Song für sich hat seinen eigenen Charme, sein Augenzwinkern und seinen Anspruch. Dass dabei ein wenig der rote Faden fehlt, fällt überhaupt nicht negativ ins Gewicht, denn auf "Beyond Good And Evil" wimmelt es dermaßen von Kreativität, dass einem nie langweilig wird. Eine richtig gute Platte, der man mit der eingangs genannten Genre-Schublade nicht mal ansatzweise gerecht wird und die auch nicht ansatzweise so anstrengend ist, wie die Beschreibung verheißen mag. Solltet ihr als Freak-Fans unbedingt antesten.
Anspieltipps: Everyday, Mirrorstance, Maniac
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle