ONE WAY MIRROR - One Way Mirror
Mehr über One Way Mirror
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 27.06.2008
- Destination Device
- As You Are Now
- ReDream
- Danger Calling
- Empty Spaces
- Deprived Of Connection
- Heeping Me Away
- Sockracer
- 21st Century
- Relax
- Liberation
MNEMIC meets SCARVE - leider geht die Rechnung nicht ganz auf...
B-Prominenz als Supergroup verkaufen - kann das funktionieren? Bei ONE WAY MIRROR zocken mit MNEMIC-Fronter Guilaume Bideau und SOILWORK-Drummer Dirk Verbeuren immerhin zwei echte Visionäre, die in ihren Stammbands seit einigen Jahren deutliche Akzente setzen. Doch auch die Backing-Truppe mit Leuten von LYZANXIA und SCARVE besitzt Erfahrung und verspricht in dieser Kombination einen ansprechenden, experimentellen Metal-Werk allermodernster Prägung - zumindest auf Basis aller Vorkenntnisse. Leider jedoch können die Jungs all die hohen Erwartungen an diese erste Kollaboration nur sehr, sehr bedingt erfüllen. Denn dort, wo der Genussmensch bereits den nächsten Stern am Modern-Metal-Himmel wähnt, ziehen alsbald ein paar gelangweilte Schauer auf, um in einem anhaltenden Nieselregen größere Ambitionen zu zerschlagen. Und dabei ist das Potenzial zweifellos vorhanden.
Bereits in den ersten Nummern stellt sich ganz klar heraus, dass die Band nicht nur besetzungstechnisch, sondern auch musikalisch ein sehr klares Konglomerat aus SOILWORK und vor allem MNEMIC darstellt. Moderne, stampfende Riffs werden mit einzelnen Synthie-Schüben gepaart, bevor dann mit eingängigen Melodien die Ernte eingeholt wird - oder werden soll. Die Anfänge sind diesbezüglich noch ganz ordentlich; 'Destination Device' eignet sich als Single-Kandidat recht gut, 'As You Dream' wagt sogar einen kurzen Ausflug in Alternative-/Emo-Gefilde und in 'Danger Calling' erhält man dan auch schon eine anständige Kostprobe der bandeigenen Heavyness. Allerdings stellt sich allzu schnell heraus, dass die weiteren Songs in jeglicher Hinsicht berechenbar sind. Die Band arbeitet mit ausgiebig erprobten Dynamiken, verlässt sich mit zunehmender Dauer immer stärker auf die abgehackten Stakkati und begibt sich letztendlich doch recht deutlich in den Schatten der dänischen Modern-Metal-Pioniere, die hier von ihrem Sänger noch am besten vertreten werden.
Man kann den Jungs dabei noch nicht einmal vorwerfen, kopflos an die Sache heranzugehen, denn immerhin tummeln sich genügend gute Ideen auf "One Way Mirror". Das Problem besteht lediglich darin, dass eben diese guten Ideen in halbgare Arrangements verpackt und bis zum Schluss in permanenten Rezitaten herausgepresst werden, die in ihrer Fülle definitiv zu schematisch wirken. So lange noch coole Refrains wie beispielsweise in 'Empty Spaces' oder '21st Century' dabei herausspringen, will man noch nicht mal meckern. Ein Blick auf Durchschnitssstoff wie 'Deprived Of Connection', 'Liberation' oder das völlig verkorkste FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD-Cover 'Relax' verraten jedoch, dass bei ONE WAY MIRROR noch einiges an Aufbauarbeit zu bewerkstelligen ist. In der aktuellen Fassung ist das Debüt jedenfalls nur partiell wirklich hörenswert.
Anspieltipps: As You Are Now, 21st Century
- Redakteur:
- Björn Backes