ONIRIK - Casket Dream Veneration
Mehr über Onirik
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Iron Bonehead
- Release:
- 23.10.2015
- Requiem For A Profane Liberation
- Invocation And Defiance
- Revenrent To The Flames
- Casket Dream Veneration
- Ascension And Descent
- I Am Him But He's Not Me
- Disputant By Enlightenment
- Versos De Um Ritual
Konfuser Black-Metal-Prog mit undurchschaubaren Dissonanzen.
Seit nunmehr zwölf Jahren regiert Gonius Rex als Alleinherrscher über sein Black-Metal-Projekt ONIRIK, und seit ebenso vielen Jahren versucht der Portugiese mit aller Macht, mit verschachtelten, völlig dissonanten Extremen, in der Szene Fuß zu fassen. "Casket Dream Veneration" ist bereits der vierte Anlauf, allerdings auch schon der erste seit sechs langen Jahren. Doch die Pause hat in kreativer Hinsicht auch keine neuen Prozesse initiiert - nach wie vor verliert sich das Bandprojekt in seiner eigenwillig arrangierten Gemeinheit. Und die neue Platte ist geradezu sinnbildlich für die kompositorische Einbahnstraße, in die sich Mr. Rex seit jeher verläuft.
Dabei beginnt alles noch spannend und interessant. An der Schwelle zum Death Metal strahlt ONIRIK eine Menge Bösartigkeit aus, versucht es zwischenzeitlich episch und monumental, doch die fiesen Noten verhindern gleichzeitig wieder, dass "Casket Dream Veneration" eine Art finstermetallischer Heldenepos wird. Doch je weiter man in das neue Album vordringt, desto widersprüchlicher gestaltet sich das Songwriting: die Tempowechsel sind quälend, der Drang, die letzten EMPEROR-Alben zu kopieren, wird nicht mit der notwendigen Überzeugungskraft vollzogen, und spätestens im letzten Drittel von "Casket Dream Veneration" gewährt ONIRIK überhaupt keinen Zugang mehr und geht im Nebel der progressiven Arrangements verloren.
Was bleibt, ist ein ziemlich unorganisiertes, übermäßig vertracktes, am Ende doch sehr zielloses Album, das die vielen guten Ideen nicht konsequent verwerten kann - und damit irgendwo im Jenseits verschwindet. Wenn die Ambitionen mal wieder überschwappen und der künstlerische Anspruch über die Musikalität gesetzt wird, entstehen eben Alben wie "Casket Dream Veneration". Oder halt Noten, an die man sich auch nach intensiver Beschallung nicht zurück erinnern kann - und will.
Anspieltipp: Reverent To The Flames
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes