ONKEL TOM - Nunc Est Bibendum
Mehr über Onkel Tom
- Genre:
- Heavy Metal/ Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Drakkar (Sony Music)
- Release:
- 26.08.2011
- Nunc Est Bibendum [02:47]
- Wenn Der Zapfhahn Kräht [03:46]
- Auf Immer Und Ewig [04:49]
- In Junkers Kneipe [02:59]
- Format C [04:15]
- Bier [03:52]
- Wie Das Glas In Meiner Hand [02:31]
- Lemmy Macht Mir Mut [02:39]
- Bon Scott Hab Ich Noch Live Gesehen [04:07]
- Schade, Dass Man Bier Nicht Ficken Kann [03:00]
- Ich Hab Dich Zum Fressen Gern [03:22]
- Ein Heller Und Ein Batzen [03:03]
- Auf Nach Wacken [03:56]
- 1516 [03:05]
- Drink Doch Ene Met [03:44]
Starke und abwechslungsreiche Comeback-Scheibe nach langer Alben-Funkstille, die Laune macht. Hoch die Tassen!
Tom Angelripper - seines Zeichens Frontmann und Gründer der Thrash-Legende SODOM - war in den letzten Jahren an allerlei Schauplätzen präsent. Und knapp ein Jahr nach der aktuellen SODOM-Scheibe und der Debütscheibe seiner neuen Band DIE KNAPPEN gibt es nun auch ein neues Werk von ONKEL TOM.
Kinder, Kinder...wie die Zeit verrinnt! Ich kann mich noch gut erinnern, als ich anno 1996 vor der Flimmerkiste hing und der Promo-Clip zur ersten Single 'Delirium' bei in der VIVA-Sendung "Metalla" schredderte. Immerhin zehn Jahre gab es kein neues Material von ONKEL TOM auf Albumlänge. Und diese lange Pause hat der Band hörbar gut getan. Nach dem eher verzichtbaren "Ich Glaub' Nicht An Den Weihnachtsmann" (2000) läuft der Mann aus Buer bei Gelsenkirchen auf dem neuen Output zu Top-Form auf. Der Spaßfaktor dieses Werkes ist jedenfalls hoch. Zusammen mit Weggefährte Alex Kraft (DEZPERADOZ, DIRTYDEEDS) an der Gitarre und seinen übrigen Bandkollegen proklamiert er die Maxime der Stunde: "Nunc Est Bibendum", was soviel heißt wie "Nun soll getrunken werden". Das werden sich die Fans nicht zweimal sagen lassen. Und die eine oder andere kühl temperierte Hopfenkaltschale lässt sich stilvoll zu dieser Scheibe konsumieren, so viel steht fest ;).
Der Startschuss fällt mit dem gleichnamigen Titeltrack 'Nunc Est Bibendum', der in bester 'Delirium'-Machart hart und schnell heruntergerattert wird. Ein eingängiger Smasher, der Lust auf die Scheibe macht. Bei dem vollmundigen und witzig getexteten Eigengebräu 'Wenn der Zapfhahn zweimal kräht' schießt die Band gleich den nächsten Groove-betonten Volltreffer nach. Hier bleibt kein Auge trocken. Und die Kehle wohl hoffentlich auch nicht.
Dankenswerterweise hat man sich natürlich auch einigen traditionellen Trinkliedern, die die etwas weniger bekannt sind, gewidmet. 'In Junkers Kneipe' und das schmissige 'Ein Heller und ein Batzen' (mit einem an 'Burning' von ACCEPT erinnernden Eröffnungsriff) machen ordentlich Laune und werden unterhaltsam heruntergezockt. Das tief heruntergestimmt wummernde 'Bier' wildert musikalisch in der Schnittmenge von Stoner-Rock-Bands wie KYUSS oder ORANGE GOBLIN und einer Prise Death Metal. Dazu ein leicht gegrowlter "Refrain" in Doom-Geschwindigkeit und fertig ist ein tolles Stück, das man von ONKEL TOM nicht erwartet hätte.
Mit 'Trink doch ene met' intoniert Onkel Tom gleich noch ein auf Kölsch gesungenes Stück von BLÄCK FÖSS und schlägt mit seiner Version das Original um Längen. Selbiges gilt für das durchaus ungewöhnliche, melancholisch-fröhliche 'Wie das Glas in meiner Hand' von Petra Pascal, einer deutschen Chanson-Sängerin, das ONKEL TOM sehr cool in ein metallisches Gewand packt und das mit voluminösen Vocals von Tom Angelripper gespickt wurde.
Neben dem Lobgesang auf germanische, unverfälsche Braukunst ('1516') sind es besonders die beiden Stücke 'Bon Scott hab ich noch live gesehen' und 'Lemmy macht mir Mut', die man nicht mehr so schnell aus der Birne bekommt. Ersteres vor allem aufgrund des an AC/DC angelehnten Riffings und dem witzigen Text. 'Lemmy macht mir Mut' kommt mit ordentlich Tempo dem MOTÖRHEAD-Sound sehr nahe. Tom zollt Lemmy Kilmister mit einem sehr witzigen, treffenden Text Tribut: "..für mich wird er unsterblich sein, ein Mythos für die Ewigkeit…Lemmy macht mir Mut!". Zu guter letzt hat ONKEL TOM mit dem vorab kostenlos zum Download bereitgestellten 'Auf nach Wacken' wohl einer der coolsten Songs für das Festival überhaupt eingetütet.
ONKEL TOM zeigt nach langer "Durst"strecke, dass die alkoholische Mission noch nicht an ihr Ende gelangt ist: Im Gegenteil! Dem Spender sei ein trullalal! Mit "Nunc Est Bibendum" hat die Band eine starke und durachaus abwechslungsreiche Scheibe mit hohem Spaßfaktor im Tornister, mit der sich so manch brave Party zu einer fröhlichen Wohnungsverwüstung mausern wird. Und nun höret die Worte des Meisters: "Nunc Est Bibendum"!
Anspielhicks: Nunc Est Bibendum, Wenn der Zapfhahn zweimal kräht, Lemmy macht mir Mut, In Junkers Kneipe, Trink doch ene met, Bon Scott hab ich noch live gesehen
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin Loga