ONSLAUGHT - Live Damnation
Mehr über Onslaught
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Candlelight/Soulfood
- Release:
- 24.07.2009
- Killing Peace
- Let There Be Death
- Destroyer Of Worlds
- Metal Forces
- Planting Seeds Of Hate
- Demoniac
- Burn
- Power From Hell
Veröffentlichungswütig und sehr aktiv: ONSLAUGHT unterstreichen ihr aktuelles Engagement mit einem weiteren Release.
Eine Live-Platte auf einem Festival aufzuzeichnen, bei dem man zudem nicht den Headliner-Slot innehat, ist aus mehreren Gründen eine gewagte Sache. Die Gefahr, das die Zuschauer nicht komplett hinter einem stehen ist diesbezüglich noch das geringste Risiko. Vielmehr ist es die Spielzeit, die gerade kleineren Bands hier gerne mal einen Strich durch die Rechnung macht. ONSLAUGHT können diesen Umstand natürlich zu einem nicht unwesentlichen Teil mit ihrem Klassiker/Legenden-Status wettmachen. Doch ob dies alleine reicht, um "Live Damnation" das Attribut 'empfehlenswert' zu verpassen?
Soundtechnisch jedenfalls ist der erste Live-Release in der Laufbahn der britischen Thrasher schonmal eine prima Sache. Es lässt sich zwar nicht verleugnen, dass man im Studio nachgeholfen hat, um die durckvollen Shouts und vor allem die raffinierte Saitenarbeit in diesem Maße in Szene zu setzen, allerdings wirkt sich der zusätzliche Punch nachhaltig auf die Stimmung aus, die wiederum wirklich fantastisch ist. Die Band selber präsentiert sich in allerbester Verfassung, allen voran Frontmann Sy Keeler, der beim Damnation Festival in Leeds womöglich die Show seines Lebens bestritten hat und als Anheizer an vorderster Front einen grandiosen Job macht. An der Performance soll es also schon mal gar nicht scheitern, die birgt nämlich keine Tücken und Hinterhalte.
Anders schaut es hingegen bei der Setlist aus, die natürlich nicht alle Klassiker berücksichtigen kann und somit schon ein wenig lückenhaft wirkt. Speziell Nummern wie 'Flame Of The Antichrist' oder 'Thrash Till The Death' werden schmerzlich vermisst, wenngleich das Zweitwerk "The Force" imemr noch mit drei Songs vertreten ist. Bei einer Netto-Spielzeit von 42 Minuten - hier macht sich jenes Manko dann auch ganz klar bemerkbar - ist aber auch allzu verständlich, dass man Abstriche machen muss. Festival-Shows sind nunmal im Hinblick auf den quantitativen Output kaum für ein solches Projekt geeignet, daran ändert sich im Undeground schlicht und einfach nichts.
Andererseits muss man konstatieren, dass ONSLAUGHT das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht haben und in der knappen Dreiviertelstunde eine souveräne, fast schon perfekte Thrash-Metal-Show bieten. Für Fans der Briten geht aufgrund der wirklich guten Aufbereitung des Leeds-Gigs daher auch kein Weg an "Live Damnation" vorbei!
Anspieltipps: prinzipiell der komplette Gig!
- Redakteur:
- Björn Backes