ONWARD - Reawaken
Mehr über Onward
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 25.03.2002
- Reawaken
- Night
- The Seven Tides Of Labyrinthine
- Where Evil Follows
- Eye Of The Nightmare
- My Darkest Room
- In Due Time
- Clockwork Toy
- Who Saw The Last Star Fall
- The Next Triumph - I. Rememberance
- The Next Triumph - II. Reawakening
Die US-Amerikaner von ONWARD haben im letzten Jahr die Power Metal-Welt mit ihrem Debütalbum "Evermoving" ganz schön überrascht. Die Platte wurde überall in den höchsten Tönen gelobt, so dass die Erwartungshaltung an den nun vorliegenden Nachfolger "Reawaken" nicht gerade klein war. Und so war auch ich sehr gespannt, ob es sich bei "Evermoving" nur um eine Eintagsfliege handelte, oder ob ONWARD ihrem Debütalbum noch etwas hinzusetzen konnten. Diese Frage ist jedoch nicht eindeutig zu beantworten, denn "Reawaken" ist wieder eine hervorragende Power Metal-Scheibe geworden, auch wenn sie nicht ganz an den Vorgänger herankommt. Der aktuelle Output wirkt im Vergleich etwas gemäßigter und kontrollierter, aber dadurch auch melodischer und eingängiger als "Evermoving".
Das Album wird mit dem Titeltrack "Reawaken" eröffnet, und dieser gibt zugleich die Marschroute für die nächsten knapp 55 Minuten vor. Wie auch schon auf dem Debütalbum prägen die gnadenlosen US-Metal-mäßigen Gitarrenriffs von Toby Knapp und der eingängige, etwas nasale Gesang von Michael Grant das Erscheinungsbild der Songs. Das nachfolgende "Night" ist noch etwas druckvoller und rhythmisch zum Teil von LED ZEPPELIN beeinflusst. Mit "The Seven Tides Of Labyrinthine" bewegen sich ONWARD gar im Midtempo-Bereich, und durch die recht simplen Keyboards im Refrain geht der Song fast schon in poppige Gefielde, aber auch sehr schnell ins Ohr. "Where Evil Follows" kommt durch die zackigen Gitarrenriffs wieder etwas flotter daher und erinnert stellenweise an ICED EARTH oder auch JAG PANZER. Aber auch der mehrstimmige Chorus macht sich hier recht gut. Danach folgt mit dem pfeilschnellen "Eye Of The Nightmare" der wohl rasanteste Song des Albums, der zusätzlich durch den Gastauftritt des Ex-APOCRYPHA -Sängers Steve Plocica eine besondere Note erhält. Auch "My Darkest Room" ist ziemlich geradlinig und geht gut nach vorne ab - sehr auffallend ist hier aber auch der SAVATAGE-mäßige Zwischenteil. Mit dem Midtempo-Song "In Due Time" werden dann wieder etwas gemäßigtere Töne angeschlagen, wobei ONWARD aber auch hier nicht auf die obligatorischen scharfen Riffs verzichten und vor allem im Solo-Part kräftig gefrickelt wird. Beim anschließenden "Clockwork Toy" handelt es sich dann um eine sehr gelungene Cover-Version - insbesondere von den Gitarrenläufen her -, das im Original von LOUDNESS auf "Thunder In The East" veröffentlicht wurde. "Who Saw The Last Star Fall" ist auch wieder von Toby Knapp und seinen Riffs geprägt, doch dieser Song hat auch seine ruhigeren Momente, die ihn ziemlich episch erscheinen lassen. Den Abschluss des Albums bildet "The Next Triumph", das in zwei Teile gegliedert ist. Der erste Part, "Rememberance", geht auf jeden Fall als Ballade durch und ist wohl ziemlich stark von MARILLION beeinflusst. Im zweiten Teil, "Reawakening", setzen dann die gewohnten Gitarrenriffs ein, doch viel auffallender ist bei diesem Song eigentlich die Melodieführung - es dauert eine ganze Weile bis dieser Wurm das Ohr wieder verlassen hat.
Wie ich schon zu Beginn gesagt habe, ist "Reawaken" für mich eine sehr gute Platte. Im Gegensatz zum Debütalbum fehlt hier aber der gewisse Überraschungseffekt, der "Evermoving" noch ausmachte, so dass die aktuelle Scheibe etwas schwächer erscheint. Aber trotzdem komme ich nicht um die Empfehlung herum, diesem Album doch den einen oder anderen Testdurchlauf zu gönnen. Denn wer auf die erste CD abgefahren ist, der wird auch von der zweiten nicht wirklich enttäuscht sein.
Anspieltipps: Where Evil Follows, Eye Of The Nightmare, Who Saw The Last Star Fall
- Redakteur:
- Martin Schaich