OPERA IX - Strix Maledicte In Aeternum
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2012
Mehr über Opera IX
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Umbrella (Soulfood)
- Release:
- 27.01.2012
- Strix The Prologue (Intro)
- 1313 (Eradicate The False Idols)
- Dead Tree Ballad
- Vox In Rama (part 1)
- Vox In Rama (part 2)
- Mandragora
- Eyes In The Weel
- Earth And Fire
- Ecate -The Ritual (intro)
- Ecate
- Nemus Tempora Maleficarum
- Historia Nocturna
Der Oldschool-Biedermeier unter den Black-Metal-Helden unserer Zeit.
Eine Band, die bislang völlig an mir vorbei ging. Aus dem Piemont stammen die Italiener von OPERA IX und spielen einen recht rockigen, an den frühen Symphonie Black Metal orientierten - naja, Metal halt. Es ist das sage und schreibe sechste Album der Okkultisten und richtet sich vornehmlich an all jene, die den modernen Metal mit all seinen Postavancen und Avantgarde-Nuancen verteufeln. Denn die Italiener zwingen sich nicht nur dazu, recht straight zu spielen, sondern liefern insgesamt ein recht biederes Album ab. Dass das dennoch interessant ist, sollen folgende Zeilen beweisen.
Überraschend sind OPERA IX dann, wenn sie aus ihrem Einerlei ausbrechen, und in 'Vox In Rama' zum Beispiel eine Reise ins Mittelalter wagen, wo ein mönchischer Choral wahrscheinlich das Ende der Welt heraufbeschwört, Memento mori, ihr dekadenten Säcke! Daran schließen sich dunkle Keyboard-Wände, ein episches Intro mit Rasseln und jeder Menge Neunziger-Charme an - das darf eben einfach nicht fehlen. Der Gesang von M The Bard ist dabei weit besser, als es der Name vermuten lässt. Von dramatischen Gröhlpassagen bis hin zu klassischen Grunts ist alles dabei, was das dunkle Herz höher schlagen lässt.
Im Konzept von OPERA IX ist es offensichtlich wichtig, groovende Gitarren Mosh-Parts mit Keyboardwänden zu kombinieren, sowie schnellere Passagen mit eingängigen Leadgitarren zu versetzen. Die Langsamkeit eines Großteils der Songs verbeugt sich tief von den doomigen Apokalypse-Prophezeiungen von Bands wie CELTIC FROST, allerdings ohne deren Genialität zu erreichen. Das zeigt allerdings auch die insgesamte Ausrichtung der Band: Mitnichten wird der tausendste DIMMU BORGIR-Klon kreiert, vielmehr bewegt sich die Band mit ihrer rohen Midtempo-Spielart vielleicht in der Nähe der langsameren Groove-Teile von AGATHODAIMON in den Neunzigern oder einer "Nemesis Divina" auf Valium.
Fazit: Der große Pluspunkt von "Strix Maledictae in Aeternum" ist die homogene Atmosphäre, die sich wie ein roter Faden durch das Album zieht. Natürlich bieten die Italiener wenig Neues, doch genau das dürfte Fans des Endneunziger Black Metals erfreuen, die bei Begriffen wie Avantgarde oder Post eben nicht freudig im Pentagram springen. Gegen die Monatskonkurrenz von SEAR BLISS ein klares Oldschool-Statement.
Anspieltipps: Mandragora, 1313
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer