OPHIOLATRY - Transmutation
Mehr über Ophiolatry
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Regain / Soulfood
- Release:
- 18.02.2008
- Parricide
- Transmutation
- Abyss Of Alienation
- Divine Stigma
- Nominating The Oxen
- Cauterization
- Urutu
- The Ghost
- Neuropsychoperverse
- Variacoes 1
- Art Of War
- G.O.D.?
- Eradicating The Paradigm
- Diabolism
- Sub-Race
- Preludio No.4
Au weh, da hat es mit mir mal wieder den Richtigen erwischt. Brutaler und noch dazu technischer Death Metal ist seit jeher ein Genre, in welchem mich zwar die technischen Fertigkeiten der Protagonisten stets beeindrucken, und das mir auch jede Menge Respekt abringt, mit dem ich aber emotional nicht so richtig warm werde, weil die meisten Bands bei aller handwerklichen Klasse dabei scheitern, wenn es darum geht, ihrem Schaffen eine besondere Note, etwas Eigenständiges, oder schlicht ein paar fesselnde Hooks zu verpassen. Die Platten knüppeln und rattern von A bis Z, und sind vorbei, ohne dass sich der geneigte Zuhörer an irgendwas erinnern kann, außer daran, dass es schnell, hektisch und vertrackt war.
Die Brasilianer machen da keine wirkliche Ausnahme, denn auch wenn die Instrumentalisten das grob geschätzt in WARP 9 durch die Milchstraße hackende Hyperspeed-Riffing, die Blast-Parts und Doublebass-Attacken, die hektischen Breaks und das kakophonische Geschrote ebenso aus dem Effeff beherrschen wie Sänger Antonio Costa das abgründige Grunzgurgeln, so ist doch wenig bis gar nichts vorhanden, das mir als Hörer einen Haltepunkt geben würde. Klar, mal schwirrt ein schräges Solo der besten SLAYER-Tradition durch den Äther, anderenorts schlägt uns was Sphärisches, Effektgeladenes aus dem Synthesizer entgegen und zwischendurch versteht man - wie beim Titelstück - auch mal ein ganzes Wort, das sich als Refrain identifizieren lässt. Bizarr auch das irgendwo zwischen Jazz und Dodekaphonie pendelnde Wirrwarr namens 'Urutu', das auch bei CIVIL DEFIANCE ganz gut aufgehoben wäre, und das irgendwie deplatziert wirkende Klassik-Interludium 'Variacoes 1'. Hier hat die Band wohl gemerkt, dass die Songs an sich wenig Originalität zu bieten haben, und dementsprechend versucht, mit der Brechstange was Innovatives einzubauen.
Wie gesagt, technisch ist das alles ziemlich perfekt und gut gemacht, aber das ist ein über die Schienen ratternder Shinkansen auch, und der klingt trotzdem wenig spannend. Spielerische Klasse hin oder her, derart extreme Musik kann ich mir dauerhaft nur geben, wenn irgendetwas da ist, das mich packt, und das fehlt mir bei OPHIOLATRY komplett, weshalb ich lieber bei den raren Exponaten des Genres bleibe, die mir wirklich was geben. Exemplarisch seien hier NILE, KRISIUN und die morbiden Engel genannt. Wer diese Bands mag, der kann ruhig mal reinhören, sollte aber nicht zu viel erwarten.
Anspieltipps: Transmutation, Cauterization, Sub-Race
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle