OPHIS - Empty, Silent And Cold
Mehr über Ophis
- Genre:
- Doom/Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Bereavement I: In Praise Of Demise
- Sledgehammer Assfuck
- Pazuzu
- Bereavement II: Solitude
- The Mirror Never Lies
- Caressing The Dead
- Bereavement III: Sepulture Raindrops
- Empty, Silent And Cold
- Foulmere
"I hate this world. I hate everything. I don't wanna be here at all. I wish I was dead. Or no. I wish everyone else is dead." Ein junger Mann leitet das erste Lebenszeichen von OPHIS mehr als passend ein - kein anderes Intro würde so gut zu "Empty, Silent And Cold" passen. Der Titel der Platte verrät, wohin die 35-minütige Reise geht: Ins Doomy-Land, dort wo Gitarren langsam gespielt werden und Melancholie im Sekundentakt verbreiten. OPHIS gelingt es nämlich, die Platte durchgängig so klingen zu lassen, als stünde Mastermind Phillip Kruppa kurz vor dem Selbstmord. Dies macht die CD nicht unbedingt dauernd genießbar, die vertonten Emotionen sind manchmal schlicht zu negativ. Am ehesten lässt sich diese Scheibe deshalb auch mit dem legendären WINTER-Debüt "Into Darkness..." oder SAMAEL's "Blood Ritual" vergleichen, nur dass OPHIS zum Teil noch bedächtiger vorgehen. Dazu growlt Mr. Kruppa durchgängig in tiefsten Kellergefilden, seine Stimme vermag wenig Licht in den Sound von OPHIS zu bringen, Hass schimmert durch. Im Zusammenspiel mit den schweren Riffs, einigen Klavierklängen und dem schleppenden Schlagzeug ergibt sich ein bleierner Sound, der auch den schönsten Tag in ein Trauerspiel der gebremsten Wut verwandelt. Die Texte zu "Empty, Silent And Cold" scheinen auf einer ähnlichen Wellenlänge zu liegen: Wenn Kruppa das Stück 'The Mirror Never Lies' all seinen Ex-Freundinnen widmet, liegt die Vermutung nahe, dass er sie nicht mehr wirklich mag. 'Foulmere' ist dagegen dem Tod gewidmet, die ganze Scheibe "is dedicated to human suffering". In der Presse-Info steht zur Geburt des musikalischen Konzepts von OPHIS: "Ob es nun klischeehaft klingt oder nicht, die Stücke entstanden aus purem Frust und Abscheu gegenüber der Menschheit heraus, aus Enttäuschung gegenüber der Welt und aus innerem Hass." Das hört man, das ist das Faszinierende an OPHIS. "Empty, Silent And Cold" ist keine Platte für unbeschwerte Stunden, zeigt aber auf geniale Weise die tieftraurig-verletzten Abgründe der Seele ihres Komponisten: Große und gleichzeitig beängstigende Musik...
Kontakt: Das Demo kostet läppische vier Euro, wendet Euch dafür an: OPHIS, c/o Philipp Kruppa, Kamerstücken 21, 22589 Hamburg oder schreibt an rain-of-ashes@gmx.de.
Anspieltipps: Keine, die Platte sollte vielmehr als Zustand begriffen werden...
- Redakteur:
- Henri Kramer