OPHIS - Stream Of Misery
Mehr über Ophis
- Genre:
- Doom/Death
- Label:
- Imperium Productions
- Release:
- 05.10.2007
- Godforsaken
- Beneath Sardonic Skies
- Dead Inside
- Pazzuzu
- Dolor Nil Finis
- Black Wish
- Thy Flesh Consumed
Bereits mit der Debüt-EP "Nostrae Mortis Signaculum" konnte OPHIS im europäischen Underground für gesteigertes Aufsehen sorgen. Die Doom-Kapelle aus dem hohen Norden heimste nicht nur beste Kritiken ein, sondern wurde zugleich als einer der verbliebenen Hoffnungsträger im heimischen Genre des finsteren Slow-Sounds gelobt. Schlappe drei Jahre danach kehrt OPHIS nun mit dem ersten offiziellen Longplayer aus der Versenkung zurück und qualifiziert sich spätestens jetzt für die Champions League in Sachen Doom/Death.
Auf "Stream Of Misery" bietet das Quartett eine äußerst nuanciert ausgearbeitete Kollaboration aus bösesten Doom-Klängen, noch düstereren Death-Noten und einer zum Zerschneiden dichten Atmosphäre. Was die Kapelle alleine im epischen Opener 'Godforsaken' entfesselt, ist ein wahrhaftiges Genre-Sakrament. Elegant, aber jederzeit bestimmt wird hier mit dem erhabenen Stimmungsfundus experimentiert, derweil eine Atmosphäre kreiert, die besonders im deutschen Underground ihresgleichen sucht. Geradezu majestätisch trumpfen die massiven Gitarrenwände auf, obwohl ihr Einsatz weitestgehend minimalistisch und bescheiden wirkt. Dennoch sind gerade in den melancholischen Anfangstönen Vergleiche zur Szene-Ikone MY DYING BRIDE absolut berechtigt, wenngleich sich OPHIS nicht zuletzt aufgrund ihrer zunehmend aggressiveren Spielweise nach und nach wieder aus dieser Sparte befreit.
An Intensität soll es indes nicht mangeln, gerade im fesselnden 'Beneath Sardonic Skies', welches in Sachen Sphäre mehrfach an die ersten Releases von KATATONIA erinnert, jedoch auch wieder verstärkt die Todesblei-Komponente betont. Letztere markiert schließlich auch über weite Strecken die prägnante Identität des Bandsounds. OPHIS ist melancholischen Noten gegenüber keinesfalls abgeneigt, bleibt aber im Wesentlichen eine klar dem Death Metal zugeneigte Combo. Und so paart sich auf "Stream Of Misery" gleich siebenmal die grazile Ausstrahlung der Doom-Klänge mit der harschen Aggression des vertonten Todes, gipfelnd in einigen mitreißenden Hymnen, denen im Falle von 'Black Wish' und 'Pazuzu' auch die kaum vermuteten Hooks nicht abhanden kommen.
Derart brillant wie auf "Stream Of Misery" wird diese Musik heuer nur noch von einer erlesenen Handvoll Bands dargeboten. OPHIS setzt auf dem neuen Album nicht nur Akzente, sondern auch einen ganz klaren Standpunkt, der auf Jahre in den Ehrenbüchern des Genres verankert sein wird. Wer alte MY DYING BRIDE liebt und auch Legenden wie ASPHYX etwas abgewinnen kann, wird vor dieser Scheibe auf die Knie gehen!
Anspieltipps: Godforsaken, Beneath Sardonic Skies, Black Wish
- Redakteur:
- Björn Backes