20.10.2017 | 08:14
Tiefschwarzer, atmösphärischer Doom Death Metal.
Manchmal überlegt man über eine längere Zeit, um die richtigen Worte für ein Album zu finden. Mal fragt man sich, ob man ein Album vielleicht doch ein wenig zu sehr über den grünen Klee feiert und manchmal auch, ob ein Album wirklich so schlecht ist, wie es einem selbst vorkommt. Dann gibt es aber auch Fälle in denen man da sitzt und man sich ein Album anhört, das einfach nicht den persönlichen Geschmack trifft, aber tatsächlich nicht schlecht zu sein scheint.
So ein Fall ist für mich "The Dismal Circle", das vierte Album der Hamburger Doom-Death-Fraktion OPHIS. Der Death-Metal-lastige Doom Metal schafft es leider nicht, bei mir durchgängig eine Spannung beim Hören zu erzeugen. Zu Beginn sind die Songs durchaus in der Lage, mich, als Nicht-Doom-Anhänger, mit ihrer sehr düsteren, beinahe schon tiefschwarzen, Atmosphäre auf ihre Reise mitzunehmen. Das Intro zu 'Engulfed In White Noise' ist mit seinen Einspielern sogar recht verstörend. Aber irgendwo auf seinen teilweise 15-minütigen Reisen verliert OPHIS mich, ohne dass ich genau beschreiben kann warum. Sind es die größtenteils sehr langsamen Songs? Ist es das Gefühl, dass nur 'Carne Noir' nach sieben oder acht Minuten mal wirklich etwas Fahrt aufnimmt? Ich weiss es nicht. Vielleicht ist es auch einfach nur der Umstand, dass ich mit Doom wenig bis gar nichts anfangen kann.
Natürlich könnte ich sagen, das Album gefällt mir nicht so richtig gut, also ist es das auch nicht. "The Dismal Circle" hat wie bereits erwähnt wirklich gute Passagen, die mir zeigen, dass es nur mein persönlicher Geschmack zu sein scheint, der mich die Klasse dieses Albums nicht erkennen lässt. Aber diese guten Passagen veranlassen mich dazu, 6,5 Punkte zu geben.
Fans von Doom Death Metal sollten hier auf jeden Fall reinhören und sich ihr eigenes Urteil bilden. Ich vermute, dass diese zu einer deutlich höheren Bewertung kommen würden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Mario Dahl