OPIUM DEATH - Genocidal Nemesis
Mehr über Opium Death
- Genre:
- Death Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.03.2024
- Cower
- Genocidal Nemesis I: Fear
- The Condemned
- Ozymandias
- Flatline
- Extinction
- Chronic
- Deadweight
- Shattered
- Vesuvius
- Fe56
- Genocidal Nemesis II: Desolation
Wunderbarer Old-School-Death in einem fragwürdigen Soundgewand.
Das erste Album der Chicagoer Todesblei-Combo OPIUM DEATH liefert einige klare Erkenntnisse. Zuerst einmal lässt die Truppe keinen Zweifel daran, dass sie an ihren Instrumenten eine Menge drauf hat. Die technisch beschlagenen Songs von "Genocidal Nemesis" sprechen von einer intensiven Vorbereitungszeit, von musikalischem Vermögen, aber auch von einem gewissen Ideenreichtum, mit dem es gelingen könnte, aus dem konventionellen Teil des brutalen Metals auszubrechen. Weiterhin darf man festhalten, dass in Sachen Songwriting eine Menge Aufregendes geboten ist. OPIUM DEATH knüppelt zwar oft genug im straighten Uptempo, streut aber zahlreiche knifflige Breaks ein und präsentiert sich als anspruchsvolle Kapelle, die den Blast ebenso beherrscht wie das aufwendigere Handwerk und in der gesamten Spannbreite tadellos liefern kann, wenn es gefragt ist. Die letzte, leider nicht ganz so erbauliche Erkenntnis betrifft dann aber den Sound des neuen Albums. So detailliert die vier Musiker an ihren Kompositionen gearbeitet haben mögen, so wenig Sorgfalt scheinen sie am Ende bei der Produktion als Erfordernis erkannt zu haben. Innerhalb der zwölf neuen Tracks gibt es markante Unterschiede zwischen teils druckvollen, aber doch authentischen Underground-Vibes und rauschigen, nahezu Garagen-affinen Aufnahmen, die in Summe nicht wirklich nachvollziehbar sind - denn am Ende ist es eben die teils dürftige Produktion, die einen entscheidenden Unterschied macht. Und das ist bei der Qualität des Gebotenen mehr als ärgerlich!
Die einzelnen Risse im Gesamtkonzept offenbaren sich leider schon sehr früh und betreffen leider auch solche Highlights wie 'The Condemned' und 'Flatline', die an sich tolle Mixturen aus technischem Death Metal und raubeinigem Thrash sind. Natürlich muss man der Band zugestehen, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten gearbeitet zu haben, doch bei allen Optionen, die sich heute selbst im Homestudio bieten, hätte man hier gerne noch mal nachbessern können und den blechernen Sound aufpolieren müssen. Komischerweise gelingt dies in tollen Nummern wie dem melodischen 'Ozymandias' sowie dem Hackfleisch-Verfechter 'Genocidal Nemesis I: Fear' nämlich vorzüglich.
Doch es bleiben diese Unterschiede im Mix, die das Ganze ein ganzes Stück herunterziehen und dieses potenziell richtig starke Album nicht in dem Glanz erstrahlen lassen, den es eigentlich verdient hätte. Musikalisch ist bei "Genocidal Nemesis" nämlich absolut nichts zu bemängeln, und auch wenn das der entscheidende Fakt ist, bleibt eben dieser unschöne Beigeschmack!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes