OPIUM WARLORDS - Strength!
Mehr über Opium Warlords
- Genre:
- Drone / Noise / Doom
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 13.09.2024
- Opium Warlords Away Team
- Feel The Strength
- The Essence Of Life
- Faschionista
- Men Behind The Sun
- War Against Suicide
- The mad Titan
- It Never Happened
- Vox Populi
- Legionari
- Everything Goes
- WWII
- Der heilige Berg
- The Holy Sweat
- Parasites
- The hashashin
- Alien Harvest
- Ancient Wisdom
- The Rape Of Europe
- Amazing Race
- Erotomania
- Angels Of Chaos
- Pain And Love
- March!
Eine erschreckend selbstzerstörerische Freakshow.
Man konnte zuletzt das Gefühl gewinnen, dass OPIUM WARLORDS-Mastermind Sami Hynninen in immer bizarrere Sphären abzudriften drohte und es ihm womöglich auch ein Anliegen gewesen ist, einen klaren Trennstrich zwischen seinen Arbeiten bei seiner jetzigen Kapelle und seiner Vergangenheit bei REVEREND BIZARRE zu ziehen. Fans der kultigen Doom-Truppe gehörten zwar von Anfang an nicht zur typischen Zielgruppe der OPIUM WARLORDS, konnten aber hier und dort sicherlich leichte Verknüpfungen erstellen, die Hynninen auf dem sechsten Album seiner "neuen" Kapelle jedoch nun nahezu vollständig auslöscht.
Inspiriert von diversen Science-Fiction-Formaten und, so beschreibt es die Info, dem Boden von Shampoo-Flaschen(!) hat er nun ein Doppelalbum veröffentlicht, das mindestens genauso verstörend klingt wie all die Dinge, die "Strength!" offenkundig ihren Einfluss geschenkt haben. Denn ein klares Konzept können die beiden Silberlinge ebenso wenig liefern, wie einen roten Faden innerhalb der musikalischen Darbietung. Atmosphärisch unterlegte Spoken-Word-Passagen sind an der Tagesordnung, vereinzelte Drone-Sequenzen füllen den Raum und experimentelle psychedelische Fragmente gehören ebenfalls zum Daily Business des neuen Releases. In den wenigen Momenten, in denen Hynninen und seine Mitstreiter auf schlüssiges, fast schon harmonisches Songwriting zurückgreifen, zeigt sich schließlich die große Distanz zwischen seinem eigentlichen Genie und dem selbstzerstörerischen Werk, das er inzwischen bei den OPIUM WARLORDS zelebriert.
In nur ganz wenigen, sehr seltenen Momenten schafft der einst als Albert Wytchfinder aktive Musiker einen kurzen Link zu vergangenen Schandtaten. Genau hier blitzen dann auch diejenigen Qualitäten auf, die "Strength!" über die gesamte Strecke eigentlich kaum bis gar nicht bieten kann. 'It Never Happened' und das Industrial-affine 'WWII' sind letztlich die einzigen Stücke im großen Sammelsurium neuer Tracks, in denen eine etwas linearere Haltung sofort zum Erfolg führt. Das übrige Material ist leider nicht der Rede wert und demonstriert viel mehr den schleichenden Untergang einer echten Szene-Ikone, die aktuell offensichtlich nicht mehr vor und zurück weiß. Auch bei OPIUM WARLORDS gab es Zeiten, in denen man dem Projekt bei seiner experimentellen Haltung in vielen Aspekten beipflichten konnte. Mit "Strength!" scheint aber auch diese Phase endgültig beendet!
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes