OPUS ATLANTICA - Opus Atlantica
Mehr über Opus Atlantica
- Genre:
- Neo Classic Power Metal
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 13.01.2003
- Line Of Fire
- Judas Call
- Holy Graal
- Prince Of Darkness
- Anthem
- Falling Angel
- Endless Saughter
- Sleep With The Devil
- Edge Of The World
Menschenskinders, was für ein Start ins neue Jahr, die erste Rezi und dann direkt für ein Hammeralbum. "Opus Atlantica" von gleichnamiger Formation hat mir erstmal die Schuhe ausgezogen und den Glauben an den guten alten, klassisch angehauchten Power-Speed-Metal wiedergegeben, nachdem im vergangenen Jahr, meiner Ansicht nach, wenig überdurchschnittliches auf diesem Sektor veröffentlicht worden ist.
Die Schweden um Ausnahmesänger Pete Sandberg und Superbassist Jonas Reingold (FLOWER KINGS, KARMAKANIC, MIDNIGHT SUN) zelebrieren auf "Opus Atlantica" neun Songs auf allerhöchstem spielerischen wie auch kompositorischen Niveau. Jeder Track verfügt über ein großes Ideenreichtum, kommt absolut frisch und unverbraucht daher und wirkt nicht, wie bei vielen anderen Bands aus dieser Stilrichtung, wie schon tausendmal gehört, was vor allem an den sehr guten Melodien und ausgeklügelten Arrangements liegt. Trotz aller Komplexität sind die Songs immer nachvollziehbar und hörerfreundlich und obwohl die, meist im Uptempobereich angesiedelten, Stücke eine gesunde Härte besitzen, fehlt es ihnen nicht an epischer Größe und dichter Atmosphäre. Die zuletzt genannten Aspekte sind vor allem zurückzuführen auf die geschickt eingesetzten Chöre und die dezenten Keyboards, da ansonsten klar die treibenden Drums und die fantastische Gitarrenarbeit mit den vorzüglichen Leadvocals im Vordergrund stehen. Mit "Line Of Fire", "Judas Call" und "Holy Graal" beginnt die Scheibe mit drei grandiosen Classic-Speed-Nummern, die Gott sei Dank niemals schwülstig oder Happy-Metal-mäßig klingen. "Prince Of Darkness" ist ein ruhiger Track mit tollem Feeling und "Anthem" ein Instrumental, welches sehr von Johann Sebastian Bach inspiriert ist, denn die Harmonien sind extrem dessen "Ave Maria" entlehnt. Besonders hier zeigt sich das hohe spielerische Niveau, 16/tel Linien werden unisono von Gitarre und Bass bei ca. 160 Bpm gespielt. Respekt. Bei "Sleep With The Devil" streift man die Gefilde des Hard Rock und auch das ein oder andere bluesige Lick ist zu hören, ganz groß. Doch dann ist, bei aller Genialität der Musik und bei all meiner Freude, dieses saustarke Album besprechen zu dürfen, nach "Edge Of The World" Schluss. Nicht einmal 36 (!!!) Minuten Laufzeit hat "Opus Atlantica". Da kann ich nur hoffen, dass die Scheibe zu einem halbwegs fairen Preis in die Läden kommt, denn dieses tolle Album, welches MALMSTEEN, STRATOVARIUS und (düstere) HELLOWEEN noch nicht in der Lage waren zu schreiben, muss jeder Fan mindestens im Schrank, wenn nicht sogar im Player haben.
Ich formuliere mein Fazit mal so: hätten wir bei POWERMETAL.DE eine Punktewertung, dann würde ich für Songs und Musikalität 11 von 10 Punkten geben, aufgrund der doch etwas kurzen Spieldauer jedoch einen Punkt abziehen, also gehen letztlich alle Daumen nach oben ;-)
Anspieltipps: alle
- Redakteur:
- Georg Palm