ORANSSI PAZUZU - Värähtelijä
Mehr über Oranssi Pazuzu
- Genre:
- Psychedelic Rock / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Svart Records / 20 Buck Spin
- Release:
- 26.02.2016
- Saturaatio
- Lahja
- Värähtelijä
- Hypnotisoitu Viharukous
- Vasemman Käden Hierarkia
- Havuluu
- Valveavaruus
Im Weltraum hört man Finnen schreien
ORANSSI PAZUZU ist eine jener Bands, die scheinbar außerhalb des herkömmlichen Musikbetriebs agieren und Musik veröffentlichen, die gefühlt nur eine handvoll Leute gerne hören. Diese Truppe hat sich der Vermischung von Psychedelik, Black Metal und Doom verschrieben, jedoch auf eine ganz andere Weise, als das im momentan so beliebten Okkultbereich der Fall ist.
Nein, ORANSSI PAZUZU sucht den Weltraum auf, der ja bekanntlich auch ziemlich schwarz und kalt ist und daher geradezu darauf wartet, in psychedelischen Farben ausgeleuchtet zu werden. Mit einer gehörigen Portion antiker Elektronik im Sound und Kreischgesang in Landessprache brechen die Finnen also auf zu einer Reise, die irgendwo zwischen den hinteren Teilen von "2001 - A Space Odyssey" und einem ganz fiesen Trip endet, dort, wo Songstrukturen längst von der überwältigenden Gravitation eines schwarzen Lochs zerstört wurden und jeder Ansatz einer Melodie nur kurzzeitige Erlösung vom unvermeidlichen Ende in schwarzer Schwere sein kann. Es tauchen orientalische Melodiefragmente und Tonfolgen auf, wie man sie aus der Psychedelik der 70er kennt, Synthies breiten farbige Flächen aus und dazwischen wird hypnotisch-doomig gerifft, mit einem schneidenden Gitarrensound, der alle schönen Kulissen zerfetzt und die darunterliegende Düsternis freilegt.
Wenn HAWKWIND das "Space Ritual" erfand, dann ist ein Song wie 'Havuluu' die völlig aus dem Ruder gelaufene, schwarzmagische Variante dieses Rituals, die Beschwörung Azathoths irgendwo in den unendlichen Weiten eines Kosmos, dem das Leben und jegliche Ordnung fremd sind. "Värähtelijä" nimmt all die brutale Finsternis des Black Metals und übersetzt sie aus dem ach so kleingeistigen Rahmen (anti)christlicher Mythologie in den wirklich grenzenlosen Raum, in dem es nur die Leere gibt, den Abgrund, der vielleicht doch zurückblickt und dabei eine E-Gitarre spielt.
Es ist eine Reise für Leute mit starken Nerven, die jedoch unbedingt lohnt, denn man wird Dinge hören und sehen, die man so nicht für möglich hielt, eine Reise, von der man nicht ohne Spuren zurückkehrt, die man nie vergessen wird. Psychedelic Black Metal ohne Hokuspokus und dadurch umso intensiver, musikalische Grenzgänger sollten unbedingt einmal hineinhören.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst