ORDEAL - Atrocities
Mehr über Ordeal
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Shiver Records
- Release:
- 01.12.2006
- Prelude To Madness
- Rise From Ash
- Anxiety
- Duel (Ares' Delight)
- Craving For Glory
- Gemini
- Desolation
- Reversal
- Malicious Intent
- Atrocities
- Lament
- Diabolic Ailings
Obwohl ORDEAL bereits seit 1991 dabei sind, feiern sie mit "Atrocities" nach zwei Demos nun ihren Longplay-Einstand. Dass es bis zu diesem Debüt so lange gedauert hat, liegt allerdings nicht an mangelnder Motivation, sondern daran, dass die Band im Jahr 1999 den Tod ihres Gitarristen und Hauptsongwriters Paul Helsen verkraften musste, was sie menschlich und musikalisch verständlicherweise aus der Bahn warf. Sie konnten sich allerdings wieder fangen und beschlossen, ihre Kapelle auch im Namen ihres verstorbenen Freundes fortzuführen. Und wenn man sich die aktuelle Scheibe ein paar Mal reingetan hat, kann man das eigentlich nur positiv finden. Vorausgesetzt, man steht auf Death Metal, der irgendwo zwischen MALEVOLENT CREATION und BOLT THROWER hängt.
Nach fünfzehn Jahren Musikmachen haben es die Jungs nicht mehr nötig, permanent raushängen zu lassen, dass sie wissen, wie die einzelnen Instrumente zu bedienen sind. Ein gutes Riff ist dauerhaft nun mal nicht durch selbstgefällige, in Affengeschwindigkeit runtergeföhnte Gitarrenläufe zu ersetzen – egal, wie ausgefeilt sie sind. Und wenn man das erst mal eingesehen hat, kann man nachvollziehbare, sofort ins Blut gehende Songs aus dem Ärmel ziehen, die das technisch Anspruchsvolle einfach erscheinen lassen. Die überzeugendsten Ergebnisse dieses Ansatzes schimpfen sich bei den Belgiern 'Rise From Ash', 'Gemini', 'Anxiety', 'Craving For Glory' (geile Gitarrenmelodie!), Malicious Intent und 'Desolation' und beinhalten genau das, was man erwarten darf, wenn die zu Anfang erwähnten Kommandos im Spiel sind: Knochensägen-Midtempo und Attacke; filigrane Single-Note-Riffs und die volle Klampfenbreitseite. Und dass Akustikgitarren-Instrumentalnummern im Death/Thrash-Bereich Tradition haben, weiß das Quintett natürlich ebenfalls, so dass am Ende des Drehers ein namenloses und auch nirgendwo auf der CD vermerktes Exemplar dieser Gattung Platz gefunden hat.
Um jemanden in den Zustand des ramponierten Klappergerüsts auf dem coolen Cover zu versetzen, fehlt ORDEAL noch der eine oder andere Killer-Track im Repertoire. Dennoch wäre es ein feiner Zug, sich mal auf http://www.myspace.com/ordealbe einzuklinken. Da die Band keinen deutschen Vertrieb hat, gibt's "Atrocities" leider nicht an jeder Ecke; über http://www.shiver-records.com/ kommt man aber sicher mit auskunftsfreudigen Menschen in Kontakt.
Anspieltipps: Rise From Ash, Craving For Glory, Anxiety
- Redakteur:
- Oliver Schneider