ORDER OF 315 - AntiPi
Mehr über Order Of 315
- Genre:
- (Modern) Progressive Metal/Djent
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.10.2015
- A Slap On The Wrist
- Telescope
- The Feather Factor
- Abelian
- Meiosis
- Rumble Fish
- Data Warfare
- Greyscale
- Densen
- Unperfect Circles
- Drone
Chaotischer Stilmix ohne roten Faden
Bereits seit 2010 überraschen die Franzosen ORDER OF 315 die Metalwelt mit ihrem recht ungewöhnlichem Stilmix. Im Jahr 2012 veröffentlichte das Quartett sein Debütalbum "Near-Birth-Experience", das von Flemming Rasmussen (METALLICA) gemastert wurde und ihnen sogar einen Plattenvertrag mit dem japanischen Label Dooweet Records eingebracht hat. Anfang des Jahres begaben sich die Vier dann erneut ins Studio, um den Nachfolger "AntiPi" einzuspielen, der nun in Europa im Eigenvertrieb angeboten wird.
Stilistisch geht es dabei, wie eingangs bereits erwähnt, sehr ungewöhnlich zu. Die Franzosen beschreiben ihren Stil selbst zwar als Modern Metal, das vermittelt allerdings nur einen sehr ungenauen Eindruck von dem, was dem Hörer auf dem neuen Longplayer blüht. Ohne Scheuklappen bedienen sich die Vier nämlich bei jedem metallischen Sub-Genre, das ihnen in die Quere kommt. Den Grundstein der Mischung kann man dabei durchaus als Modern Metal bezeichnen, aber der geübte Hörer wird auch schnell Einflüsse aus Djent, Thrash, New und vor allem Death Metal heraushören. Ein Keuzung aus SOILWORK, KORN und MESHUGGAH würde den Stil insgesamt wahrscheinlich am besten umschreiben.
Nun muss eine ungewöhnliche Mischung von Stilen nicht prinzipiell ein schlechtes Omen sein, denn gut umgesetzt, kann so etwas eine Band durchaus von der breiten Masse abheben. Das gelingt den Franzosen auf "Antipi" allerdings leider nicht, an vielen Stellen klingt das Material dafür einfach zu unausgewogen und chaotisch. Auf Songs wie 'Rumble Fish', 'Telescope' oder 'The Feather Factor' zeigt das Quartett zwar einige gute Ansätze, doch das restliche Material dümpelt zwischen uninspiriertem Djent-Geschrammel und MESHUGGAH-Vocals dahin. Die Leistung der Musiker ist ebenfalls nicht über jeden Zweifel erhaben, so klingen gerade die Lead-Gitarren immer wieder leicht verstimmt und an den Übergängen zwischen den einzelnen Passagen stolpert die Instrumental-Fraktion häufiger, was einen etwas unbeholfenen Eindruck hinterlässt. Auch der mutige Einsatz von Klargesang in einigen Tracks wird nicht belohnt, denn die Vocals von Edgar Jabberwocky und der hierfür eingesetzten weiblichen Gastsängerin passen einfach nicht zusammen und sind leider auch noch schwach eingesungen. Die dumpfe Produktion tut abschließend ihr übriges hinzu, um der Platte den Todesstoß zu versetzen.
So ist "AntiPi" in seiner Gesamtheit doch eher nur etwas für die experimentierfreudige Underground-Fraktion. Die Grundidee hinter stilistischen Ausrichtung ist dabei sehr eigenständig, doch es mangelt an Qualität der Umsetzung, sowohl in puncto Songwriting, als auch im Bezug auf die Fähigkeiten der Musiker. Hier haben die Vier noch einige Hausaufgaben zu erledingen, um innerhalb der Szene nicht unterzugehen.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs