ORDO INFERUS - Invictus Et Aeternus
Mehr über Ordo Inferus
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Doomentia Records
- Release:
- 30.08.2014
- Sub Imperio Prolapso
- Lingua Silentium
- Io Saturnalia
- Tunica Molesta
- Damnati
- Antequam Porta Aperiatur
- Divinatio Tusculana
- Decimatio
- Rhea Ilia
- Daemoniatus
- Servi Domini Veri
- Saturnum Salutamus
Unbesiegt und ewig! Urtypischer klassischer Schweden-Death, der mit Attitüde und Charakter besticht.<br />
Bei ORDO INFERUS handelt es sich nach dem Ausstieg des US-Amerikaners Daryl Kahan (Bass) um eine mittlerweile komplett schwedische Death-Metal-Band, welche der Ruf eines All-Star-Projekts umweht, finden sich in ihren Reihen doch solch illustre Namen wie die EXCRUCIATE- und/oder GODHATE-Mitglieder Janne Rudberg Björkenfjäll (u.a. auch MALFEITOR) und Hempa Brynolfsson, Tony Freed und natürlich Sebastian Ramstedt (ex-NECROPHOBIC und ex-NIFELHEIM). Dies bürgt natürlich für eine gehobene handwerkliche und produktionstechnische Klasse, doch das ist längst nicht alles, was das erste vollständige Album des höllischen Ordens zu einem spannenden Objekt macht. Vielmehr gelingt es dem Quartett durch sein akribisch umgesetztes, auf dem römischen Reich basierendes Konzept, das durch das tolle Artwork und die lateinischen Songtitel sehr schön abgerundet wird, einen feinen Image-Aufhänger zu erschaffen, der es bereits rein oberflächlich aus der grauen Modermasse des Death Metals heraus hebt. Das ist zwar letztlich nicht der alles entscheidende Punkt, doch ein schlüssiges, einprägsames Konzept hat einer Band selten geschadet.
Wenn ihr durch das Namedropping und das hübsche Gesamtkunstwerk also auf die Band aufmerksam geworden seid, dann wird euch natürlich brennend interessieren, ob auch das musikalische Mahl mundet, und ob es das hält, was die Speisekarte verspricht, doch hier kann ich direkt Entwarnung geben, denn wer auf den schwedischen Death Metal der ganz klassischen Schule steht, der kann im Prinzip mit ORDO INFERUS wenig bis gar nichts falsch machen. Dafür bürgt schon allein Tony Freeds Gesang, der hier ein kleines bisschen an einen sehr dunkel und voluminös brüllenden L.G. Petrov erinnert. Dazu kommt ein mächtiges, schleppendes Riffgewitter der Herren Ramstedt und Brynolfsson, das sowohl neueren UNLEASHED als auch alten ENTOMBED oder in den doomigen, getragenen Passagen gar KRUX zur Ehre gereichen würde, das allerdings durch eine etwas trockenere, thrashig angehauchtere Produktion eine eigene Note bekommt, ohne dabei das weite Feld des klassischen Sverige-East-Coast-Sounds zu verlassen. Dieser wird natürlich auch durch die tief und wuchtig ballernden Double-Bass-Attacken perfekt unterstützt.
Was macht ORDO DRACONIS darüber hinaus besonders? Nun, ganz einfach: Auch wenn die lateinische Sprache vornehmlich in den Songtiteln und weniger in den Texten findet, die zumeist englisch abgefasst sind, so gelingt es der Band doch sehr gut, diese Römer-Attitüde auch in die Musik einfließen zu lassen. Die oft auftauschenden Gangshouts, die auf eine Gesangspassage im Refrain folgen, lassen vor dem inneren Auge sehr authentisch das Szenario der Spiele im Kolloseum erstehen, wenn das Volk auf das Zeichen des Caesaren Leben oder Tod fordert. Auch schafft die Band eine sehr erhabene, dichte, majestätische Atmosphäre, die sowohl getragene, wuchtige Stücke der Marke 'Rhea Ilia' beseelt, als auch deren Kontrapunkte bereichert, die sich in weitgehend rasenden Attacken wie 'Daemoniatus' finden. An sehr vielen Stellen findet sich jedoch auch ein Hinweis darauf, warum die Band bei einem Label wie Doomentia Records sehr gut aufgehoben ist: Sowohl in einigen Riffs - man höre hierzu die Eröffnung von 'Servi Domini Veri' - als auch und vor allem in Sebastian Ramstedts ausnahmslos tollen Leads und Soli zeigt sich eine ausgeprägte Affinität zu klassischem Doom und Heavy Metal, welche die Band zwar zu keiner Zeit dem Death Metal entfremdet, aber doch eine sehr angenehme klassische Erdung mit sich bringt. Ja, da dient die Band wirklich dem wahren Meister, welcher hier schlicht und ergreifend urtypischer schwedischer Death Metal der traditionellen Art ist, aber mit sehr viel Attitüde und Charkater besticht. Unbesiegt und ewig!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle