ORIA - The Future Wants Us Dead
Mehr über Oria
- Genre:
- Modern Progressive Groove Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Theogonia Records
- Release:
- 25.04.2025
- Metamorphocene - The New From The Shell Of The Old
- Pirates, Parrots And Parasites
- Clouds Of Anatta
- Guided By The Hands Of G.O.D.S.
- Chthonic Uprising
- From Wastelands To Vile Hands
- Terragenics
- The Islandead
- Tantalia
- Slow Down, Take A Breath And Bury The World That Was
Ein fettes Prog-Groove-Monster.
Bereits mit ihrem Debütalbum "Sublimation(s)" in 2020 feierten die Griechen von ORIA einen fulminanten Einstand. Schon damals waren die technischen Fähigkeiten und ihr moderner Progressive-Groove-Metal beeindruckend. Mit dem neuen Werk "The Future Wants Us Dead", setzt das Quartett noch einen drauf. Die Produktion ist noch dicker, die Songs noch konsequenter und vor allem der Gesang von Gitarrist Leonidas Plataniotis ist wesentlich stabiler und selbstbewusster. Ein brutaler Brocken, ein mächtiges Breitwandkino. Ihr lest mich begeistert.
Natürlich sind die Franzosen von GOJIRA weiterhin der Fixstern, um den sich die Griechen drehen. Herangehensweise und Atmosphäre passen schon einmal super. Dabei verstehen sie es wunderbar, nicht übertrieben verkopft an die Sache heranzugehen, sondern die Polyrhythmik und wilden Taktwechsel auf die dafür vorgesehenen Momente zu beschränken. Somit geben sie dem Gesang durchaus ein wenig Freiraum und überfrachten den Vortrag nicht. Insgesamt muss ich sowieso festhalten, dass sich hier keiner der über jeden Zweifel erhabenen Musikanten in den Vordergrund spielt, auf Soloarbeit wird beispielsweise komplett verzichtet. Hier steht das Kollektiv im Scheinwerferlicht. Ab und an verpasst ORIA die Ausfahrt Richtung Songhöhepunkt oder die sich aufbauende Masse explodiert nicht final ('Tantalia', 'The New From The Shell Of The Old'), aber jedes der zehn Stücke ist irgendwie eine abgefahrene Reise in eine dystopische Welt und wartet mit fantastischen Spielereien und Überraschungen auf. Vielleicht darf es für mich in Zukunft dennoch gerne ein bisschen dynamischer zugehen, denn die groovende Musik ist durchgehend im Mid-Tempo beziehungsweise Half-Time gehalten. Mal das Tempo ein wenig anziehen oder auch ein treibender Backbeat sollte sicherlich auch erlaubt sein. Und trotzdem fällt es mir durchaus schwer, mich von den knapp 50 Minuten zu lösen. Irgendwie will ich immer wissen, was noch kommt, wie es weitergeht.
Herausragend ist auch der Gesang. Leonidas besitzt so viele Farben, singt so facettenreich und macht dabei überall eine gute Figur. Richtig stark wird es, wenn er in bester Randy-Blythe-Manier brüllt und growlt, aber auch die hypnotisch melodischen Harmoniegesänge, die beispielsweise an VOIVOD erinnern, verfehlen ihre Wirkung nicht. Den Jonathan-Davis-Anteil hat der singende Gitarrist dagegen ein wenig heruntergeschraubt, ist in kleiner Dosierung aber auch passend. Darüber hinaus versuchen sich die Herrschaften an Kehlkopfgesang und Chorälen, was die Geschichte ebenfalls aufwertet und durchaus funktioniert. Chapeau!
Genug gelabert. Jetzt solltet ihr alle die Lauscher spitzen und das zweite Album "The Future Wants Us Dead" der Griechen ORIA selbst unter die Lupe nehmen. Kopfhörer auf, einen Tick die Lautstärke nach oben und ab geht die wilde Fahrt. Genießt es. Starkes Teil.
Anspieltipps: Chthonic Uprising, Slow Down, Take A Breath And Bury The World That Was
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach