ORIGOD - Impression
Mehr über Origod
- Genre:
- Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 31.05.2024
- When They Lock The Door
- Icarus
- Impression
- Sometimes
- Lapis Niger
- Wounds
- Perception Review
- Blessed Or Cursed
Dreckiger Knüppel nach inhaltlicher Neuorientierung.
Die bisherigen Empfehlungen zur Steigerung des Arbeitstempos sind bei ORIGOD offensichtlich auf taube Ohren gestoßen. Erneut sind stolze sechs Jahre vergangen, seit die italienischen Heavy-Rocker sich zum letzten Mal zu Wort gemeldet haben, allerdings scheinen einige interne Ereignisse diese Wartezeit begünstigt zu haben, da sich der Sound auf "Impression" ein ganzes Stück von der Post-Hardcore-Vergangenheit der Herren aus Turin gelöst hat - wobei viele Fragmente natürlich nach wie vor Bestandteil der acht Kompositionen sind.
Doch die neue Platte nähert sich eher dem dreckigen Teil der Stoner-Szene an, hat ganz offenkundig Inspiration bei den unzähligen Projekten der Wüstensöhne Homme und Oliveri gefunden und mit einigen eher punkigen Gitarrensounds eine Ausdrucksweise kreiert, die man definitiv als recht große Weiterentwicklung des Bandsounds verstehen darf. Die Frage, die sich nun jedoch stellt, lautet: War diese Hinwendung zu eher schmutzrockigen Klängen für ORIGOD der richtige Schritt?
Und diese Frage darf man relativ schnell positiv beantworten, da die fette Stoner-Kante dem Sound der Italiener definitiv gut tut, die Mischung aus Hardcore-Nuancen und aufgeplustertem, MASTODON-affinem Heavy Rock sehr gut miteinander harmoniert und die rotzige Performance ihr Übriges dazu tut, dass "Impression" eine eben solche hinterlässt - und zwar eine richtig dicke. Wenn ORIGOD in 'Perception Review' und dem wüsten 'Wounds' die Punk-Keule auspackt oder im flotten Titelstück Vergangenheit und Gegenwart in einem mächtigen Clash aufeinandertreffen lässt, weiß man auf jeden Fall, dass man sich besser die Radlerhosen anziehen sollte, um den offensiven Arschtritt ein bisschen abfedern zu können. Aber auch eher verhaltene Nummern wie 'When They Lock The Door' und 'Icarus' bringen richtig voluminöse Grooves aufs Parkett, jederzeit extrem radikal dargeboten und zur Essenz des ursprünglichen Stoner Rocks zurückgebracht - das kracht gewaltig!
Warum soll man daher immer wieder darüber lamentieren, dass ORIGOD offensichtlich ein wenig arbeitsscheu ist? Die Band hat die Pause nämlich diesmal effektiv genutzt, um sich klangtechnisch neu aufzustellen und mal so richtig auszuteilen. Zweifelsohne ist "Impression" die bislang beste Scheibe der Jungs aus Turin!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes