ORLOG - Elysion
Mehr über Orlog
- Genre:
- (Pagan) Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Det Germanske Folket/Ureuropa/Twilight
- Release:
- 31.10.2008
- Sturm
- Im Schattenrausch
- Das Licht der toten Welt
- Amorph
- Entfesselt
- Fluch
- Elysion
Nach dem Pagan-Erstling widmen sich ORLOG mittlerweile fast ausschließlich den schwarzen Elementen!
Als ORLOG vor drei Jahren ihr offizielles Debüt "Reinigende Feuer" ins Rennen schickten, standen den Sachsen plötzlich alle Türen offen. Die Pagan-Szene erlebte seinerzeit ihre besten Tage, und aufgrund der spieltechnischen, kompositorischen und sphärischen Brillanz, die hier vereint wurde, schien es nur eine Frage der Zeit, bis das Quartett den flächendeckenden Durchbruch schafft. Zwei jahre später entpuppten sich die Rahmenbedigungen allerdings als viel schwächer denn dereinst: Das Interesse an der Szene war merklich reduziert und ORLOG schon nicht mehr in aller Munde. Diese Schnellebigkeit demonstriert die Band allerdings auch auf ihrem Zweitling "Elysion". Konzentrierte sich die Band zuvor noch auf hymnenhafte, teils sehr epische Sounds, gibt es nun Finsterstahl der etwas herberen Art zu hören - eine Entwicklung, die sicher nicht jedem Fan so richtig passen wird, die aufgrund ihrer musikalischen Qualität aber auf alle Fälle zu unterstützen ist!
Zu Beginn schaut allerdings noch alles so aus, als würden ORLOG konsequent den auf "Reinigende Feuer" eingeschlagenen Weg fortführen. Der Opener 'Sturm' entwickelt sich nämlich über einzelne Breaks zu einer lupenreinen, sphärisch vollends mitreißenden Hymne, deren fesselne Melodien bisweilen sogar an DISSECTION erinnern. Derartige Epik ist auf "Elysion" in den folgenden Minuten nur noch selten gefragt. Zwar steigern sich ORLOG beinahe nie in einen Temporausch, legen den Fokus aber ganz klar auf die ganz fiese Seite des Black Metal, welcher hier in schleppenden, manchmal sogar doomigen Passagen zelebriert wird und mit zähen Riffs und gequält-packenden Arrangements Eindruck macht. 'Im Schattenrausch' und 'Entfesselt' sind durch und durch böse, gleichzeitig aber auch verblüffend detailreich. Im Kontrast hierzu scheppern Nummern wie 'Amorph' und 'Fluch' nicht minder bösartig, aber noch eine Spur kompromissloser voran, lassen sich derweil aber auch nicht davon beirren, dass die Lead-Gitarre ab und zu das Zepter in die Hand nimmt und mit melodiösen Parts einen Konter ansetzt.
Mit dem Titelstück klingt eine bis hierhin durchweg beeindruckende Platte zunächst reserviert, dann aber wieder bestimmend und majestätisch aus und unterlegt die These, dass ORLOG zum Besten gehören, was der (inter)nationale schwarze Markt derzeit auffahren kann. "Elysion" ist zwar ein musikalischer Einschnitt, als solcher aber genauso überzeugend wie das vergleichsweise eingängige Vorgängerwerk.
Anspieltipps: Sturm, Amorph, Elysion
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes