ORPHEUS OMEGA - Emberglow
Mehr über Orpheus Omega
- Genre:
- Modern Metal / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 24.07.2024
- We Were Kings
- Emberglow
- Atomizer
- Destiny Machine
- The Tangle
- Star Maps
- Marionette
- The Collector
- Paper Dreams And Concrete Walls
- Bound To Apathy
Mehr Metalcore als Melodic Death Metal, dafür mit Hits gesegnet.
ORPHEUS OMEGA gehört mittlerweile zu den Urgesteinen der australischen Metalszene. Gegründet bereits im Jahr 2007 noch unter dem Namen ORPHEUS, blickt das Quintett, das sich im Jahr 2013 schlussendlich den noch heute gültigen Namen gab, inzwischen auf vier Studioalben zurück, mit denen man sich im Heimatland schon einen Namen und diverse Slots als Support von großen Acts wie INSOMNIUM, TRIVIUM oder LACUNA COIL erspielen konnte. Jetzt steht mit "Emberglow" das fünfte Album der Bandgeschichte in den Startlöchern, das uns in zehn frischen Tracks die Evolution präsentiert, welche die Band seit dem Vorgänger "Wear Your Sin" durchlaufen hat.
Musikalisch begann der Fünfer dabei ursprünglich im Melodic Death Metal und zelebrierte dort primär die Größen der skandinavischen Szene. Von diesen Wurzeln ist dank der eben angesprochenen musikalischen Evolution inzwischen nicht unbedingt viel übrig geblieben, denn mit dem Frühwerk von IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY hat "Emberglow" nur sehr wenig gemein. Im Gegenteil, angesichts des modernen und sehr poppigen Openers 'We Were Kings' schweifen meine Gedanken bezüglich diverser Referenzbands eher in Richtung Großbritannien ab, wobei Kollegen wie ARCHITECTS oder BRING ME THE HORIZION garnicht mal so weit entfernt liegen. Gepaart wird diese Modern-Metal-Schlagseite mit amerikanisch geprägtem Metalcore, einer winzigen Prise PARKWAY DRIVE und sehr vielen Klargesängen, die inzwischen die Screams von Fronter Chris Themelco großteils komplett in den Hintegrund drängen. Mögen muss man diesen musikalischen Wandel nicht, aber dennoch muss anerkannt werden, dass er gerade im Opener zu einem sehr schmackhaften Metal-Süppchen aufbereitet wird.
Und auch der folgende Titeltrack und 'Atomizer' punkten gerade dank eindringlicher Hooklines, wobei mich neben den Refrains vor allem die mit den Keyboards hinzugefügte epische Note überzeugt. Das klassische Heavy-Metal-Riffing in 'Atomizer' rundet schlussendlich einen durchaus gefälligen, aber mit Sicherheit nicht revolutionären Stilmix ab, mit dem sich die Australier gerade in der heutigen Zeit einem sehr trendigen Sektor unseres geliebten Genres angeschlossen haben dürften. Dass der Fünfer dabei die Hype-Welle, die diversen Bands schon zum kometenhaften Auftieg verholfen hat, ebenfalls reiten kann, ist dabei dank Tracks wie 'Marionette' nicht ausgeschlossen. Mit extrem poppigen Vibes, balladesken Einschüben und sehr zahmen Gitarren hat die Nummer definitiv Hit-Potential und dürfte Fans der eingangs genannten Bands wunderbar munden. Für Parität mit den eigenen musikalischen Vorbildern sorgt zusätzlich eine blitzsaubere Produktion und handwerkliche Qualitätsarbeit, mit der sich ORPHEUS OMEGA vor keinerlei Konkurrenz verstecken muss.
Aber warum stehen dann am Ende trotz dieses Lobes "nur" acht Punkte als Note unter diesen Zeilen? Nun, bei aller Klasse und Wertarbeit, die "Emberglow" präsentiert, fehlt mir im Falle des fünften Albums der Truppe aus Down Under irgendwie das Alleinstellungsmerkmal, das den Fünfer entscheidend aus der großen Masse des Genres abheben könnte. Trotz toller Tracks erschließt sich mir nämlich noch nicht so recht, warum ich eben lieber zu ORPHEUS OMEGA greifen soll anstatt zu einem Langspieler, der sich bereits in meinem Besitzt befindet. Vielleicht seht ihr diesen Punkt aber komplett anders und seid absolut begeistert von Tracks wie 'Marionette' - ein Antesten des Silberlings lohnt sich für Fans von modernem Metalcore in jedem Fall, denn die Australier machen nach der Kurskorrektur schon sehr viel richtig.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs