ORPHONIC ORCHESTRA - EP
Mehr über Orphonic Orchestra
- Genre:
- Melodic Rock / Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.05.2006
- Overcome
- Nothing Anything
- Power Hungry
- Left Behind
- Reasons
- No Surrender
Denkt man an melodischen Metal mit weiblichem Gesang im Vordergrund, so fallen einem wohl zuerst einmal europäische Bands ein. Kein Wunder, denn Kombos wie NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder EPICA haben diese Szene von Anfang an stark geprägt. Nur EVANESCENCE konnte sich als quasi einzige US-Band ein großes Stück vom Genre-Kuchen sichern. Doch aufgepasst, nun kommen ORPHONIC ORCHESTRA, ein Quintett aus Wisconsin, und hoffen mit ihrer namenlosen EP die Szene aufmischen so können.
Auf der in Eigenproduktion verfassten Scheibe sind sechs Songs zu finden. Der Opener 'Overcome' zeigt sofort, dass man es hier nicht mit Amateuren zu tun hat, sondern mit einer professionellen Band, die nur eben noch nicht das Glück hatte, von einem Label entdeckt zu werden. Das schnelle Tempo des Eröffnungsstückes wird im Folgetrack 'Nothing Anything' etwas gezügelt, doch auch hier mangelt es nicht an Power. Sängerin Kassandra Quirke überzeugt auf ganzer Linie und das Geigenspiel von Mandy Leigh wertet die Atmosphäre zusätzlich auf. Diese zwei Komponenten sind gleichzeitig die Elemente, die ORPHONIC ORCHESTRA aus dem Nebel der unbekannten Genre-Bands heraustreten lassen. 'Power Hungry' beginnt mit einem politischen Statement von Hass-Objekt George W. Bush und spricht sich songtextlich gegen den Irak-Krieg aus. In 'Left Behind' geht es wieder - wie auch in den anderen Liedern - um persönlichere Debakel, und auch dieses Stück gewinnt durch den Geigenpart an Intensität. In dem Song tritt auch erstmals der Gesang von Gitarrist John Marszalkowski in den Vordergrund, bevor sein Part in 'Reasons' noch tragender ist. Das Duett ist ein wahres Highlight in einer EP voller guter Lieder. Johns weiche Stimme bildet den perfekten Kontrast zu Kassandras kraftvollem Part, und die Melodie schmeichelt den Gehörgängen, ohne dabei in die Weichspülabteilung abzugleiten. 'No Surrender', das Schlusslicht der EP, ist ebenfalls ein Duett und bildet den perfekten Abschluss dieser leider viel zu kurzen Scheibe.
Mit dieser EP beweist der Fünfer, dass hier eine Band am Werk ist, die großes Potential hat. Spielfreude gibt es auch noch obendrauf, und so bekommt man mit dem Silberling sechs tolle Kompositionen, die defintiv Lust auf mehr machen. Die CD gibt es übrigends direkt über die sympathische Band selbst zu bestellen. Es lohnt sich, denn ORPHONIC ORCHESTRA sind ein weitere Beweis dafür, dass es auf dieser Welt viele Bands gibt, bei denen man sich einfach fragt, warum bisher noch kein Plattenvertrag zustande kam.
Anspieltipps: Reasons, Power Hungry, No Surrender
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel