ORUGA - Oruga (Re-Release)
Mehr über Oruga
- Genre:
- Sludge / Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Apathia Records
- Release:
- 04.11.2013
- Northern promises
- Kissing The Void
- My 9-11
- Like A Stone In The Water
- Crimson Dawn
- Blitzkrieg Lady
Ein fieser französischer Doom-Monolith!
Warum hat es eigentlich so lange gedauert, bis die Franzosen von ORUGA den nötigen Respekt einfahren durften, der ihnen mit dem Release ihrer selbst betitelten Debüt-EP seit nunmehr zwei Jahren zussteht? Endlich haben die Westueopäer eine Label-Heimat gefunden und bekommen nun die Gelegenheit, ihr fieses, garstiges Etwas auf offiziellem Wege unters Volk zu bringen und damit vor allem diejenigen zu erreichen, die ihr Morgengebet immer noch ungewaschen in der Church of Doom einnehmen - nachdem sie sich wenigstens mit NEUROSIS und Co. die Ohren gewaschen haben!
"Oruga" ist sicherlich kein Gaumenschmaus für Liebhaber des polierten Sounds, noch für Verfechter der epischen Doom-Geschichten. Nein, die sechs Songs sind dreckig, manchmal aber auch so retro-rockig wie die ersten Alben von ELECTRIC WIZARD und ORANGE GOBLIN, dann aber auch wieder so verzweifelt wie all die Scheiben aus dem Umfeld von ISIS und NEUROSIS, am Ende aber doch zielstrebig und verdammt schmutzig in ihrer Tiefenwirkung. Schon zu Beginn knipsen Nummern wie 'Northern Promises' und 'Kissing The Void' den Zuhörern mit ihrem diabolischen Antlitz zu; man könnte meinen, Frontmann Cedric M. habe dem Teufel die Stimmbänder geklaut, so grantig und bestimmend grölt er hier zu den schleppenden Arrangements der ersten beiden Songs ins Mikro. Abwer auch die SABBATH-Nuancen dürfen auf "Oruga" nicht fehlen, wie das leidenschaftliche, sehr forsche 'My 9-11' eindrucksvoll dokumentiert. Ein feiner 70's-Groove wird hier schwarz gefärbt und mit erstaunlich viel Tempo genommen, am Ende dann mit einer fast schon einprägsamen Hookline belegt und zu einem absoluten Highlight dieser EP geformt.
Zur Halbzeit ist aber definitiv nicht alles gesagt: 'Like A Stone In The Water' überzeugt erneut mit dieser undurchdringlich hinterhältigen Stimmung, 'Crimson Dawn' ist eine hervorragende Interpretation des Doom-Begriffes, und bei 'Blitzkrieg Lady' gehen dann die Birmingham-Einflüsse mit den Franzosen durch, dies aber auch auf höchstem Niveau.
Schlussendlich kann man vielleicht feststellen, dass ORUGA das Rad nicht neu erfinden. Aber sie drehen es mit einer Leidenschaft und Zielstrebigkeit, dass man ehrfüchtig auf die Knie gehen mag. Ein großer Dank daher an die Herrchaften bei Apathia Records, die diesen Re-Release vorangeschoben und an diese Talente geglaubt haben!
Anspieltipps: My 9-11, Northern Promises, Crimson Dawn
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes