OSH - Red Universe
Mehr über Osh
- Genre:
- Progressive Rock/Metal
- I.C.I.
- Hideaway
- Schreispiegel
- Crisis
- Worldsaw
- For Me
- Less Beloved Daughter
- Mantra
- Wilderness
- And Always The Deep Red Sea...
- Helsingor
- Threshold To An Embrace
- No Limit
Nur kein Schubladendenken und möglichst viel Variabilität haben sich OSH aus Reher auf die Fahnen geschrieben. Und so löblich die stilistische Vielfalt und freie Kombination unterschiedlichster musikalischer Elemente im Grundansatz auch sind, irgendwie funktioniert das hier auf ihrer "Red Universe"-Scheibe nicht. Die Songs wirken einfach nicht homogen und harmonieren nicht miteinander. Im Grunde genommen werden hier einfach nur mehr oder weniger abgehackt Riffs, Melodien u.ä. aneinander geklatscht. Mir fehlt da einfach das Gespür für die Songs, denn die leiden halt darunter, dass man kaum mal packende Momente auf "Red Universe" findet. Sicherlich klingt das nicht im mindesten eintönig, aber im Endeffekt viel zu belanglos und z.T. tönt das sogar ziemlich bieder (positiv formuliert) und grausam (die negative Variante). Ein Beispiel dafür, dass vielseitig eben nicht automatisch mit anspruchsvoll gleichzusetzen ist, ist der Song "Hideaway". Ein paar Stücke, wenn auch leider die deutliche Minderheit, gehen zwar auch ganz gut rein, z.B. "I.C.I." oder "Less Beloved Daughter". Richtig schlimm wird's aber bei "Mantra", einem etwas eigen vorgetragenen Gedicht (da haben ja SAMSAS TRAUM schon bewiesen, wie mies so etwas klingen kann), das schon arg in Richtung Ohrenquälerei tendiert. Das Ding ist jedenfalls völlig überflüssig und ein klarer Fall für die Skip-Taste.
Also irgendwie kann ich mir "Red Universe" einfach nicht an einem Stück anhören (meine Leidensfähigkeit ist halt auch begrenzt). Rein musikalisch ist das zwar, wie erwähnt, eine ziemlich einzigartige Mischung, wobei - wie in der Bandinfo geschildert - Thrash, Death und angeblich sogar Grind (wo denn??) hier eher die Ausnahme sind. Gut, progressiv kann man sicherlich so stehen lassen, denn neuartig ist das auf jeden Fall. Aber ansonsten ist das einfach rockiger Metal (oder von mir aus auch metallischer Rock), der sich nicht näher definieren lässt, der aber auch einige ruhige Momente (die aber zumeist auch etwas langatmig rüberkommen) parat hat. Allerdings hat man sowohl in Sachen Eingängigkeit als auch bei der Härte durchaus noch Luft nach oben (zweiteres muss ja nun auch nicht unbedingt ausgereizt werden, aber wenn man sich schon mit dem Begriff "Grind" schmückt, schürt das eben eine gewisse Erwartungshaltung). Genrefremd sind sicherlich die Buschtrommeln, die das Ganze doch ziemlich angenehm auflockern. Hingegen ist der Gesang nun wirklich mehr als gewöhnungsbedürftig. Egal ob cleane Vocals oder (der Versuch von) Growling, unter mitreißendem Gesang stelle ich mir etwas anderes vor. Insgesamt wirkt die Musik auf OSH's Drittwerk (nach "Eternal Verities Vol. 1" (1996) und dem 99er "The Sweet Sound Of Greed") zumeist doch sehr holprig und unausgegoren.
Kurz und gut - vielleicht gibt es ein paar aufgeschlossene Ohren, die sich mit dem Sound von OSH anfreunden können, mich nervt das aber mit der Zeit erheblich (und ich bin mit Sicherheit kein "Scheuklappen-Metaller").
Kontakt: contact@osh-metal.de
Anspieltipps: I.C.I., Less Beloved Daughter, Wilderness
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer