OSSUARY, THE - Post Mortem Blues
Mehr über Ossuary, The
- Genre:
- Heavy Rock / Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.25
- Label:
- Supreme Chaos Records / Cargo
- Release:
- 17.02.2017
- Black Curse
- Witch Fire
- Blood On The Hill
- Graves Underwater
- Post Mortem Blues
- The Crowning Stone
- Evil Churns
- The Great Beyond
Die Grindermeister auf dem Heavy Rock-Trip
Sagt jemandem der Name NATRON etwas? Das auf derbe Death-Sounds spezialisierte italienische Abriss-Kommando ist zwar immer noch aktiv und hat zuletzt 2012 mit "Grindermeister" auf sich aufmerksam machen können (das Artwork vermochte den Titel wahrlich perfekt umzusetzen!), scheint den Musikern aber bei weitem nicht mehr ausgereicht zu haben.
Deshalb hat ein Teil der Besetzung knapp zwei Jahre später damit begonnen auch mal andere Sounds auszuprobieren. Scheinbar gelüstete es den drei Burschen danach die gemeinsame Vorliebe für klassische Heavy-Rock-Sounds auszuleben und so holte man sich den bei den Power-Proggies TWILIGHT GATE aktiven Sänger Stefano Fiore mit ins Boot, um THE OSSUARY aus der Taufe zu heben. Die langjährige Erfahrung der Musiker merkt man dem nun vorliegenden Erstlingsalbum ebenso an wie die gemeinsamen musikalischen Nenner, die für den neuen Sound verantwortlich waren.
Auf "Post Mortem Blues" lassen sich zwar mehrere tragende Klang-Säulen vernehmen, die jedoch besitzen ein gemeinsames Fundament. Selbiges ist der klassische Heavy Rock in vertrauter Manier, der mitunter verdammt schwer und bisweilen auch zähflüssig aus den Boxen geballert kommt. BLACK SABBATH (der Titelsong könnte in der Tat auch aus dem frühen Schaffen von Iommi und Co. stammen), SAINT VITUS (bei 'Black Curse' scheint Dave Chandler gedanklich und inspirativ anwesend gewesen zu sein) und PENTAGRAM (die als Referenz auch durch den dezenten Hauch Wahnsinn den Stefanos Stimme verbreitet, zutreffend erscheinen) sind zwar auch bei diesen Italienern auf Anhieb als Ahnen zu erkennen, dennoch ist die Musik von THE OSSUARY keineswegs als puristischer Doom zu betrachten.
Mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit schüttelt nämlich Gitarrist Domenico Mele immer wieder Riffs und Melodien aus dem Ärmel, die gut und gerne auch von frühen Vertretern der NWoBHM stammen könnten. 'Blood On The Hill' etwa hat was von frühen WYTCHFYNDE, während 'The Crowning Stone' nicht zuletzt durch die fein integrierten, gefühlvollen Passagen eine ähnliche Atmosphäre entstehen lässt wie diverse frühe ANGEL WITCH-Kompositionen.
Ein für eine relativ große Zielgruppe interessantes Album also, auch wenn auf "Post Mortem Blues" diesem an sich so gut wie gar nicht gefrönt wird.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer