OSSUARY (US) - Abhorrent Worship
Mehr über Ossuary (US)
- Genre:
- Doom / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Darkness Shall Rise Productions
- Release:
- 23.05.2025
- Volitional Entropy
- Inborn Scourge Unbound
- Forsaken Offerings
- Instinctual Prostration
- The Undrownable Howl Of Evil
- Barren Lamentation
Ein sperriger Hort übelster Gemeinheiten!
"Abhorrent Worship" ist ein Quell garstiger Gemeinheiten, ein angrundtiefer Höllenschlund, an dessen Ende monströse Kreaturen jedweder Freude ein endgültiges Ende bereiten, gleichzeitig aber auch das neue Album der Extrem-Metaller von OSSUARY, die im Grenzbereich aus Sludge-kohärentem Doom und räudigem Death Metal ihre persönlichen Limits noch einmal neu ausloten.
Brachiales Riffing, gequälte Vocals, derbe Growls und schwarzmetallisch gefärbte Gitarren zieren den Lavastrom, der sich fluchend, schimpfend und mit einem abartig nihilistischen Unterton gegen alles schiebt, was das Nervenkostüm auch nur für einen kurzen Augenblick beruhigen könnte. Und just in dem Moment, in dem die musikalisch inszenierte Verzweiflung ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, weiß OSSUARY gekonnt, noch einen draufzusetzen und holt in einer martialischen Attacke namens 'The Undrownable Howl of Evil' zum vernichtenden Endschlag aus - der pure Wahnsinn, im wahrsten Sinne des Wortes.
Um die neue Scheibe der US-Amerikaner wirklich lieben zu lernen, ist die passende Stimmungslage eigentlich zwingend vorausgesetzt. Die depressiv anmutenden Nummern versprühen Niedertracht und Boshaftigkeit, sind eigentlich der perfekte herbstliche Soundtrack zum Niedergang und passen überhaupt nicht an einen sonnigen Sommertag. Das launenhafte Treiben ist ein musikalischer Gewaltexzess in Slow Motion, mit wuchtigen Bässen und herben Grooves bis zum letzten Ton ausgestattet, räudig und dreckig zur gleichen Zeit und so widerspenstig in seiner Natur, dass es ohnehin eine ganze Weile braucht, bis man sich von "Abhorrent Worship" hat hypnotisieren lassen. Ist dieser Status Quo jedoch irgendwann erreicht, ertappt man sich selbst dabei, wie man in die aggressiven Verse von OSSUARY einstimmt, die eigene Verzweiflung herausschreit, dieses radikale kompositorische Phänomen anzubeten beginnt und der Band schließlich dankbar dafür ist, eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle Anflüge von Wut und Frust kanalisieren lässt.
Dass dies nicht immer funktioniert, liegt in der Natur der Sache, denn grundsätzlich sträubt sich "Abhorrent Worship" immens dagegen, komplett verinnerlicht zu werden. Und bei bester Laune wird die Scheibe ebenfalls nicht ihre Wirkung entfalten. Sorgt also lieber schon mal dafür, dass die Stimmung in den Keller geht, denn dann trifft dieser Silberling einen am ganzen Körper - und das verdammt hart!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes