OUR DYING WORLD - Hymns Of Blinding Darkness
Mehr über Our Dying World
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.06.2022
- Ars Moriendi
- Everything We Know Is Gone
- Under The Hunter's Blade
- Survivor
- Path Of The Nomad
- Diary Of A War Dog
- Valediction
- Veil Of The Reaper
Gutklassige COB-Kopie aus Los Angeles.
Die Amerikaner OUR DYING WORLD haben einen ganz schön flotten Start hingelegt, immerhin existiert der Fünfer erst seit dem Jahr 2018, stellt trotzdem dieser Tage mit "Hymns Of Blinding Darkness" schon seinen zweiten Langspieler vor und war auch im Finale des Wacken Metal Battle in seiner Heimatstadt Los Angeles vertreten. Musikalisch macht die Truppe dabei im Vergleich zum Erstling "Expedition" eine ziemlich Kehrtwende und tauscht den etwas rumpeligen Death Metal mit Metalcore-Schlagseite durch stark finnisch und schwedisch angehauchten Melodic Death Metal aus.
Das Intro 'Ars Moriendi' geht dabei sogar direkt noch einen Schritt weiter und könnte mit seinem orchestralen Bombast auch eine NIGHTWISH-Platte eröffnen, während 'Everything We Know Is Gone' im Anschluss aufzeigt, wohin die Reise musikalisch eigentlich geht. So genießt der OUR DYING WORLD-Zug zwar bei der Vorbeifahrt die Aussicht gen Göteborg, doch das eigentliche Ziel der Reise ist ein See im finnischen Hinterland: Der Lake Bodom! Angefangen von den Riffs, über die Lead-Gitarre und den Einsatz der Keyboards bis hin zu den Growls von Fronter David Ainsworth scheint hier wirklich jede Sekunde der Einfluss von CHILDREN OF BODOM durch. 'Under The Hunter's Blade' nimmt den Faden direkt auf, spinnt in sein COB-Tribut aber noch ein paar progressive Fäden mit ein und dehnt das melodische Todesstahl-Riffing auf satte sieben Minuten aus. Ähnlich wie der Vorgänger ein durchaus guter Song, auch wenn mir ein wenig die eigene Note fehlt.
Selbige kommt dann in 'Survivor' erstmalig so richtig durch, denn zu Beginn klingt der Song wie eine metallisch überarbeitete Disco-Nummer und wartet nach zwei Minuten mit einem, vom Epic Metal beinflussten Break auf, bevor wieder die Bodom-Gitarren das Zepter übernehmen und den Song in bekannte Wasser steuern. Nicht unbedingt ein Volltreffer, gleichzeitig aber auch der einzige wirkliche stilistische Ausreißer der Trackliste. Mit 'Path Of The Nomad' baden wir nämlich schon wieder im eingangs erwähnten finnischen See und verlassen selbigen bis zum recht treffend betitelten Rausschmeißer 'Veil Of The Reaper' auch nicht mehr, wobei gerade die letztgenannte Nummer mit tollen Leads und Riffs punktet. Kein Wunder, dass die Amerikaner diesen Volltreffer als erste Single ausgewählt haben, auch wenn die übrigen Tracks kompositorisch durchaus auch ihre starken Momente haben.
Die Frage bleibt trotzdem, was man aus "Hymns Of Blinding Darkness" am Ende macht. Freut man sich, weil nach Alexis zu frühem Tod eine andere Band den BODOM-Sound wieder aufleben lässt, oder fragt man sich, was man mit der Scheibe soll, wenn man doch auch einfach "Hatebreeder" oder "Follow The Reaper" in der Player schmeißen könnte. Am Ende muss das jeder für sich selbst entscheiden. Persönlich musss ich feststellen, dass die Platte bei mir über weite Strecken nur die Sehnsucht nach den Originalen weckt und mich selten komplett fesseln kann, daher stehen am Ende "nur" 7 Punkte auf dem Bewertungszettel, auf dem ich auch mindestens einen halben Punkt Abzug angesichts der, mit sechs Tracks nur knapp an einer EP vorbeischrammenden Spielzeit notiere.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs