OUR SURVIVAL DEPENDS ON US - Jumping Once Too Often Into The Ocean That Had Been Our Inspiration
Mehr über Our Survival Depends On Us
- Genre:
- Doom
- Label:
- Womb Of Narcotics
- Release:
- 28.04.2007
- Enter The Eye Of The Cyclone
- Washing Hands In Innocence
- A Stream That Won't Run Dry
- The Element Beholder
- Breathe
- Ocean Of Inspiration
Ursprünglich ist "Jumping Once Too Often Into The Ocean That Had Been Our Inspiration" im Jahr 2005 in kleiner Vinyl-Auflage auf dem eigens dafür gegründeten mju.org-Label erschienen. Offenbar war die Nachfrage von Leuten, die erst mit 'nem CD-Player eingestiegen sind, so groß, dass die Scheibe jetzt noch mal auf Silberscheibchen zugänglich gemacht wird. Man hätte die Kohle allerdings auch gerne in 'ne neue Platte investieren können, anstatt das alte Material aufzuwärmen. Denn das lässt Spielraum für Entwicklung.
Als "Intense Spiritual Musick" beschreibt die Band ihren Sound. Heißt im Klartext: Bewegung is' nicht. Doomig wabern die Songs. Zäh. Sludgig. Und das obligatorische hypnotische Tribal-Drumming darf zwischendurch auch nicht fehlen. Es ist allerdings diskutabel, ob das Schlagzeugspiel nun hypnotisch oder doch teilweise auch ein wenig dröge ausfällt. In 'Enter The Eye Of The Cyclone' funktioniert es gut, weil es auf die nächste (kleinere) Entladung vorbereitet, aber dem abschließenden 'Ocean Of Inspiration', das lose an den Opener anknüpft, tut es nicht gut. Da geschieht genau wie in dem arg blutarmen Clean-Gitarren-Stück 'The Element Beholder' nichts Weltbewegendes.
Das ist in der Summe nicht übel gemacht, klingt zumeist schön dreckig-undergroundig (passend dazu sehen die Jungs aus, als wären sie durch ein altes NEUROSIS-Video gezogen worden), aber für mich setzen OUR SURVIVAL DEPENDS ON US überwiegend aufs falsche Pferd. Ihre Stärke ist nicht die Langsamkeit, sondern der Groove, wenn's flotter zugeht. Und so ist der kürzeste Song der Platte, das stilistisch etwas abweichende 'A Stream That Won't Run Dry', deutlich vor dem Rest anzusiedeln. Mit dem CROWBAR-auf-dem-Wüstenrocktrip-Drive kommt das Quartett einfach direkter zur Sache. Ähnlich sieht es bei 'Breathe' aus, das sich musikalisch zwar nicht von den anderen Tracks unterscheidet, aber etwas schneller gespielt wird und damit hellhöriger macht.
Die Österreicher wollen intensiv klingen, indem sie eine kaputt-bedrohliche Ruhe ausstrahlen. Das gelingt jedoch zu selten, weil sie sich etwas im Niemandsland zwischen Doom Metal, doomigen Hardcore-Rudimenten und Medizinmann-Budenzauber verlieren. So ist die Musik nur teilweise hörbar. Aber vielleicht sieht das Mitte 2007 schon anders aus. Man weiß es nicht.
Anspieltipps: A Stream That Won't Run Dry, Enter The Eye Of The Cyclone
- Redakteur:
- Oliver Schneider