OUSIODES - The Forest
Mehr über Ousiodes
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Shaded Moon Entertainment / Rock Inc. / Bertus
- Release:
- 04.10.2024
- The Forest
- Symbol Of Justice
- The Reclusive Orchestra
- These Images
- Waves
- Ashita Wo Shinjite
- Fire
- The Fastest Bear
- I Am The One
- Ate No Nai Koukai
- Not AFraid
- Curtain Call
- The Grand Machine (2024 Version)
Außergewöhnliche Instrumentaldarbietungen auf der einen, nicht immer mitreißendes Songwriting auf der anderen Seite.
Ollie Bernstein ist in der jüngeren Vergangenheit schon in mehreren Melodic-Metal-Acts aktiv gewesen, zuletzt noch bei den Kollegen von MELODIOUS DEITE, denen er aber inzwischen den Rücken gekehrt hat, um sich voll und ganz auf sein eigenes Projekt zu konzentrieren. Als erfolgreicher Absolvent des Berkeley College Of Music hat Bernstein schon ein gewisses Renommee als Multiinstrumentalist aufbauen können, bis hierhin aber noch nicht die passende Plattform gefunden, um sich und seine Talente einfach mal so richtig auszutoben - doch genau das scheint nun bei OUSIODES der Fall zu sein.
Gemeinsam mit einigen befreundeten Musikern hat er ein relativ eigenwilliges Projekt aus der Taufe gehoben, dessen größtes Problem wohl darin besteht, dass der Mastermind extrem überambitioniert an die Sache herangeht und jede nur erdenkliche Idee in den Songs seines aktuellen Werkes "The Forest" unterbringen möchte. Startet die Scheibe noch in einem symphonischen Kontext, den man so manchen italienischen Acts eher zuordnen würde, gibt es im weiteren Verlauf rasante Instrumentalschlachten ('The Fastest Bear'), klassischen, aber leider nicht ganz so spektakulären Melodic Metal, ein wenig neoklassischen Stoff und dann auch mal eine etwas gebremstere Midtempo-Nummer, sprich eine Menge Auswahl aus den bekannten Sub-Genres, irgendwie aber nichts Konkretes. Handwerklich sind alle 13 Tracks definitiv über jegliche Zweifel erhaben, eine Vielfalt von Kontrasten mag die Sache über die gesamte Spieldauer lebendig halten, doch irgendwie fehlt dem Gros des Materials die Seele, weil OUSIODES in erster Linie furiose Gitarrenarbeit bieten möchte, nicht jedoch packende Hymnen mit Langzeiteffekt.
Der Struggle, der sich jedoch bei anhaltender Beschallung ergibt, ist der Umstand, dass Bernstein sich als exzellenter Musiker gibt und irgendwie kaum zu bremsen ist. Hier sind Leidenschaft und Motivation jederzeit spürbar, nur eben ist der größte Teil der neuen Kompositionen dann vielleicht doch mit einer Idee zu viel überfrachtet und will ergo auch nicht wirklich zünden. Es ist ein Dilemma, aber es scheint für den Moment nicht möglich, es aufzulösen. Man kann dem Mann hinter diesem Projekt sicherlich zu einer tollen Darbietung gratulieren, aber wenn der Funke nie so recht überspringen möchte, ist das Ganze dann doch recht schwierig.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes