OUTLAWS - Live At Rockpalast 1981 (DVD/CD)
Mehr über Outlaws
- Genre:
- Southern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- MiG Music
- Release:
- 25.09.2020
- Devil's Road
- Hurry Sundown
- Holiday
- Long Gone
- Angels Hide
- Waterhole
- There Goes Another Love Song
- Green Grass And High Tides
- Ghost Riders In The Sky
Gitarrenpower!
Beim Loreley-Festival 1981 traten die OUTLAWS zum ersten Mal in Deutschland auf. Dabei stellten sie ihr seinerzeit aktuelles, sechstes Studioalbum "Ghost Riders" vor, das im Jahr zuvor veröffentlicht worden war. Ihr Aufritt auf der Freilichtbühne in Sankt Goarshausen beim Loreley-Felsen wurde vom WDR im Rockpalast übertragen und erscheint nun als DVD/CD-Paket "Live At Rockpalast 1981".
Wie es sich für eine Southern-Rock-Band gehört, rocken die als "Guitar Army" angesagten OUTLAWS von Anfang an mächtig los. Die drei Gitarristen Hughie Thomasson, Billy Jones und Freddie Salem lassen die Saiten glühen und feuern abwechselnd, manchmal auch im Doppel ihre Soli ab. Dabei hatte die Band schon abgerüstet, denn hier spielt sie mit nur noch einem Schlagzeug. Im Vergleich zu anderen Südstaatengrößen haben die OUTLAWS eine ausgeprägtere Country-Schlagseite, was sich in mehrstimmigen Gesängen und einigen lässigen Melodien äußert.
Die Setliste setzt sich aus bewährten Klassikern der Anfangsjahre wie 'Hurry Sundown', 'Waterhole' oder 'There Goes Another Love Song' sowie mehreren Vertretern der "Ghost Riders" zusammen, die mit dem hart rockenden 'Devil's Road' und dem melodischen 'Angels Hide' vielseitig ausgewählt sind. Der Höhepunkt eines OUTLAWS-Konzertes ist immer 'Green Grass And High Tides' gewesen. Auch an der Loreley zelebriert die Gruppe wieder eine ausladende Gitarrenschlacht mit zusätzlichem Schlagzeug-Solo und reißt das anfangs etwas reservierte Publikum mit. Als Zugabe wird 'Ghost Riders In The Sky', die erfolgreichste Single der Band in den USA, in einer furiosen Interpretation gespielt. Wenn man bedenkt, dass dieser Countryoldie damals in Deutschland in der eher schlagerhaften Interpretation von Johnny Cash populär war, kann man sich vorstellen, wie sehr diese gnadenlos abrockende Darbietung der Gesetzlosen die jungen Rockfans an der Loreley begeistert hat.
Da hier eine Aufnahme von 1981 vorliegt, ist die Bildqualität nicht viel mehr als akzeptabel. Der Sound auf der DVD ist in Ordnung, die CD hinkt da ein wenig hinterher. Das alte inoffizielle Rockpalast-Motto "Keine Show ohne fehlerhafte Einblendung" scheint heutzutage auf der Hülle fortgesetzt zu werden. So wird Freddie Salem nicht als Sänger erwähnt, und der Fan wundert sich, warum das seit eh und je als Werk von Billy Jones bekannte 'Holiday' als Fremdkomposition geführt wird und für das Instrumental 'Waterhole' auch Texter genannt sind. Doch trotz dieser kleinen Macken ist "Live At Rockpalast 1981" eine wunderbare Begegnung mit einer oft unterschätzten Band, auch wenn heute bei den nach der Jahrtausendwende wiedergegründeten OUTLAWS niemand mehr vom Aufgebot an der Loreley spielt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser