OUTRAGE - And The Bedlam Broke Loose
Mehr über Outrage
- Genre:
- Thrash Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 28.04.2017
- And The Bedlam Broke Loose
- Forty Days
- Breed
- In The Name Of Satan
- Rewind
- Deathless
- Father Of Diversity
- Sevenity
- Put On Your Weeathering Frocks
- The Clearing
- Parasite
- The Draw
- Into The Shades
Rustikaler Black/Thrash mit gelungenem, vielseitigem Songwriting.
Dieses Mal hat es gut drei Jahre gedauert, bis die Pforzheimer Schwarzdrescher mit einer neuen Langrille aus dem Proberaum gepoltert kommen, und wenig überraschend präsentiert sich das Quartett auch mit "And The Bedlam Broke Loose", ihrem achten Studioalbum insgesamt und ihrer dritten CD für Metal On Metal Records gnadenlos stiltreu und dabei gewohnt zielsicher. Der schwarze Teutonenthrash der Achtziger fließt nach wie vor in den Adern der vier Herren und wie wir es nicht anders erwarten durften, passt es auch an der kompositorischen Front wieder sehr gut, denn die Songs haben allesamt Hymnencharakter und gehen ohne Umschweif ins Ohr.
Den ersten Volltreffer liefern die Vier aus Baden gleich nach der '7 Gates Of Hell'-artigen Einleitung mit dem tollen Titelstück, das es sich wunderbar zwischen VENOM und SODOM gemütlich macht, wobei Franks Höllenstimme einmal mehr nicht allzu weit vom alten Engelripper weg ist. Danach wird sowohl bei 'Forty Days' als auch bei 'Breed', das einen leichten Anflug von JUDAS PRIEST in einem Riff mitbringt, das Tempo ordentlich angezogen, wobei auch hier Raffas stets gut hörbarer Bass immer den nötigen Groove beisteuert, um zu verhindert, dass die Songs in konturloses Gehacke verfallen.
Ein weiteres Highlight liefert uns die Scheibe mit dem erneut recht stark in die VENOM-Ecke tendierenden 'In The Name Of Satan', das Drummer Yannick mit unbarmherzigem Punch vorantreibt, und bei dem sich Udo an der Klampfe einige wirklich zwingende Riffs mit herrlichem Drive aus dem Ärmel schüttelt. So gelingen auch der getragenere, dunklere Panzerkettengroove von 'Rewind', dem Frank einige hysterischere Vocals angedeihen lässt, oder das vom 80er-Speed-Metal beseelte und nicht ganz so schwarz angehauchte 'Deathless' mehr als nur passabel, und den nächsten Volltreffer gibt es dann mit dem flotten 'Father Of Diversity', dass wieder mit überraschend melodischen und eingängigen Hooks aufwarten kann. Keine Sorge, der Begriff "melodisch" ist im hier schon im passenden Kontext zu sehen, es flöten euch keine Elfen entgegen, aber die Riffs und Leads haben dennoch einen etwas harmonischeren Touch als gewohnt.
Qualitativ geht es mit demselben Niveau weiter, denn auch unter den restlichen sechs Stüken der Platte gibt es keinerlei Ausfälle und beispielsweise mit dem zunächst düster-atmosphärischen, frostigen Schwarzdoom von 'Put On Your Weathering Frocks', der später noch ordentlich Fahrt aufnimmt und ein cooles Solo aufbietet, sowie mit dem über uns herein brechenden Überfallkommando 'The Clearing' und dem mit indisch-orientalischen Klängen und geflüstertem Rezitativ eingeleiteten 'Parasite', das auch in VENOMs Dolan-Ära gut aufgehoben gewesen wäre, auch noch weitere Highlights. Die neue OUTCAST liefert euch also einmal mehr zwar absolut rustikal gezapften, dabei aber im Songwriting sehr vielseitigen und prägnanten Black/Thrash Metal, wie man ihn in dieser Qualität selbst von größeren Namen nicht immer bekommt. Wer sich in diesem Genre wohl fühlt, der kann auch mit diesem neuen Werk der Badener nichts falsch machen und wird nach dem tollen Nausschmeißer 'Into The Shades' ein breites Grinsen im Gesicht haben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle