OUTRAGE (D) - Conspirator
Mehr über Outrage (D)
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 20.10.2010
- Whose Favourite Fills
- The Ayn Lesson
- Release (In Thousand Days)
- Of Things That Never Were
- Lo Tisa Shem
- Another Two Hours
- Desert City Allegory / Pain Gloves
- The Line That I Did Not Draw
- Cold Spots
- Stilling
- The Sentence Complete
- The Color Of Fear
- Night School
Neue Konstellation, Old-School-Sound
Im Hinblick darauf, dass sich das Line-up bei den Pforzheimern Death-Thrashern von OUTRAGE in den vergangenen Jahren immer wieder neu finden musste, ist es wirklich beachtlich, dass die Band in regelmäßigen Abständen neue Release hat einspielen und umsetzen können. "Conspirator" bestätigt nun den Zwei-Jahres-Zyklus, den sich die Band in der Vergangenheit zum Maßstab genommen hat, verfolgt aber gleichermaßen auch wieder Ansätze, die in der Schnittmenge zwischen Moderne und Old School einen sehr eigenwilligen Charakter aufbauen - und "Conspirator" trotz relativ straighten Songswritings erstmal zur Geduldsprobe macht.
Aber erst einmal lassen die Jungs keine Zweifel an ihren durchaus vorhandenen, sehr guten kompositorischen Qualitäten. 'Whose Favourite Fills' ist als herrlich vorantreibender, dezent verrohter Opener eine Wonne, könnte lediglich ein bisschen fetter in Szene gesetzt sein. Und auch die brutalen Midtempo-Stampfer, die kurz darauf folgen, entbehren nicht eines gewissen Charmes, der vielmehr von den Arrangements als von den leider relativ plumpen Vocals ausgeht. Gerade Letzteres verhindert in Nummern wie 'The Ayn Lesson' und auch in späteren Riff-Schleppern wie 'The Color Of Fear' und 'Night School', dass irgendwie mehr passiert, als passieren könnte.
Ihre stärksten Momente haben OUTRAGE daher auch, wenn die Band das Tempo anzieht und mit den Mitteln des 80er-Thrashs die fernen Einflüsse solcher Kapellen wie POSSESSED geltend macht. Die hiesigen Kollegen gehen zwar nicht so ungestüm und kompromisslos zu Werke wie die Legende von den sieben Kirchen, aber was die Atmosphäre einiger Songs angeht und diese manchmal unkonventionelle Performance, suchen OUTRAGE immer wieder den Link zu dieser Phase des heftigeren Metals.
"Conspirator" als Kompromisslösung zwischen 80's-Thrash, angedeutetem Death Metal und dezenter Brachial-Kost funktioniert aber dennoch nur in den Momenten, in denen die Songs komapkter gehalten werden und in Sachen Tempovorstoß etwas mehr Energie in die Rhythmusmaschinerie gelegt wird. Mit Songs wie 'Stilling' und 'The Sentence Complete' sind aber sicherlich einige Nummern im Repertoire, mit denen Thrash-Liebhaber Pferde stehlen würden. Etwas mehr davon, dafür eine reduzierte Affinität zu lahmeren Midtempo-Geschichten, und schon würde man hier eine klare Empfelung aussprechen können. So allerdings bleibt auch diese auf die gelegentlich guten Momente von "Conspirator" reduziert.
Anspieltipps: Whose Favourite Fills, Stilling, The Sentence Complete
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes