OUTRUN THE SUNLIGHT - Terrapin
Mehr über Outrun The Sunlight
- Genre:
- Ambient / Progreessive Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rogue Records
- Release:
- 16.12.2014
- Laughing With Such Abandon
- Where every Word Spoken, Speaks
- And Every Glance Given Has Only One Meaning
- Spirit
- Stars In The Ocean
- The pace of Glaciers
- Diminishment
- Permanence
- Achievement
Tech-Metal im instrumentalen Design.
Kein leichtes Terrain, auf das sich OUTRUN THE SUNLIGHT hier begibt; das Quintett aus Chicago bleibt der instrumentalen Reinheit treu und kreiert auch auf "Terrapin" eine Vielzahl eigenwilliger Stimmungsbilder, deren Griffigkeit erst nach diversen Durchläufen gegeben ist. Dabei bemüht sich die Truppe redlich, ihr Material schlüssig zu halten, nicht zu verspielt zu agieren und den gesamten Output auf ein nachvollziehbares Level zu bringen - doch dass hier einige Schwierigkeiten geboten sind, ergibt sich aus der Materie zwangsläufig. Und dennoch: die sphärischen Momente in Kombination mit den anspruchsvollen Rhythmusvariationen wollen vom ersten Moment an nicht aufhören, den Hörer an die Boxen zu fesseln.
Die Truppe aus Illinois zieht auf "Terrapin" das gesamte Register. Verträumte Passagen, fordernde Instrumental-Variationen, relaxte Melodien, deftige Riffwände, aber all das unter einem erstaunlich homogenen Dach, das die Kompositionen vor der Entgleisung schützt. Ihre Stärken spielen die Musiker in diesem Kontext immer dann aus, wenn man sich die nötige Zeit nimmt, die Klangflächen auch entsprechend wirken zu lassen - und dies geschieht vor allem im vorderen Teil des bereits im vergangenen Jahr erstveröffentlichten Werkes. 'Laughing With Such Abandon' deutet bereits an, dass die Scheibe immer mal wieder auch in den düsteren Bereich abtaucht und einige Disharmonien ins Songwriting aufnimmt. 'Stars In The Ocean' und 'The Pace Of Glaciers' wiederum strecken diese Eindrücke, verfeinern sie mit einigen hübschen Melodien, bewahren sich aber die Offenheit, mit rasanten, unverhofften Wechseln auch wieder in völlig neue Landschaften abzudriften, in denen es mal lebendig, dann aber auch wieder ziemlich introvertiert zugeht.
Überhaupt ist der Wechsel zwischen intensiver Extrovertiertheit und plötzlichen 'Ruhephasen' das Salz in der Suppe auf "Terrapin". OUTRUN THE SUNLIGHT wiegt den Hörer in Sicherheit, verschafft ihm das Gefühl von Geborgenheit, schlägt dann aber auch wieder aus und sorgt für weitere Überraschungen.
Am Ende ist die Scheibe ein wahrer Schmelztiegel von Gegenpolen, ein kontrastreiches Instrumental-Album, das von leicht bis schwer verdaulich alles vereint, was der Sektor zu bieten hat. Die Progressive-Gemeinde ist auf jeden Fall wieder um ein Album reicher, das fordert aber auch zu hören lohnt - ganz gleich ob man es nun finster, melodisch oder doch entspannt mag!
Anspieltipps: The Pace Of Glaciers, And Every Glance Given Has Only One Meaning, Permanence
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes