OVER THE EDGE - Over The Edge
Mehr über Over The Edge
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 03.05.2004
- Over The Edge
- One World
- Thief
- Surrender
- Eyes Wide Open
- Forest Of The Trees
- The Man In Between
- Cover Me
- Turn Away
- Glory Day
Mickey Thomas ist der Mann, der nach dem Untergang von JEFFESRON STARSHIP maßgeblichen Anteil am Erfolg der Nachfolge-Combo STARSHIP hatte, die in erster Linie von seiner Stimme lebte. Nach solchen Hits wie `We Built This City´ und `Nothing`s Gonna Stop Us Now´ wurde es aber auch wieder schnell ruhig um die erfolgsverwöhnte Truppe und Thomas selber tingelte mehr oder weniger erfolgreich durch die melodische Musiklandschaft.
Nun, beinahe zwanzig Jahre nach der Hochzeit von STARSHIP meldet sich der charismatische Sänger wieder zurück, um an die glorreichen Zeiten anzuknüpfen, wird es aber mit seinem neuen Projekt OVER THE EDGE sehr schwer bekommen, sich überhaupt im wieder aufkeimenden Melodic-Rock-Genre behaupten zu können. Das Problem beim gleichnamigen Debüt besteht dabei vor allem an der schlechten Chancenverwertung hinsichtlich des Songwritings, die mit Blick auf die prominente Unterstützung, die Mickey Thomas hierfür zuteil wurde, um ein mehrfaches besser hätte ausfallen können.
Ich will dem Sänger dabei noch nicht mal ankreiden, dass er nicht eine einzige Nummer selber geschrieben hat, sondern möchte mehr darauf hinweisen, dass man "Over The Edge" zu keiner Sekunde anmerkt, dass so große Namen wie Neal Schon (JOURNEY), Jack Blades, Steve Lukather (TOTO) und Ritchie Kotzen (MR. BIG, POISON) daran beteilgt sind. Der Gesang ist einfach so weit in den Vordergrund gemischt, dass man von den einzelnen Gitarrenparts nur ganz wenig mitbekommt und bei dem, was man dann noch hört, schlagen sich besagte Künstler auch noch vollkommen unter Wert.
Gut, eingängig sind die meisten Songs von "Over The Edge" schon, und bei Songs wie `The Man In Between´ und `Surrender´ (hier ist die Handschrift von Neal Schon ganz klar bemerkbar) wird auch endlich mal in Ansätzen gerockt, nur nutzt sich das gesamte Material mangels fehlender Ecken und Kanten schon nach kurzer Zeit ab und taugt schließlich nur noch zur Nebenbei-Berieselung. Das gilt sowohl für die balladeskeren Stücke `Eyes Wide Open´ und `Cover Me´ als auch für STARSHIP-typische Nummern wie `Thief´ und `Turn Away´, die allesamt ziemlich nett sind, aber nichts wirklich Spektakuläres bieten.
Melodic-Rock-Fans dürfen natürlich gerne mal hineinschnuppern, werden, speziell wenn sie auf die etwas poppige Musik von STARSHIP stehen, auch ihre Befriedigung finden, während andere sich lieber mal im Backkatalog von Frontiers umsehen sollten, denn da gibt es allerhand Interessanteres zu entdecken.
Anspieltipps: Over The Edge, Surrender, The Man In Between
- Redakteur:
- Björn Backes