OVERDRIVE - The Final Nightmare
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2014
Mehr über Overdrive
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pure Steel (H'art)
- Release:
- 22.08.2014
- Invited To Hell
- Twice Shy
- Glass Game
- Twisting My Mind
- Wasted
- Lost On A Mountain
- Nightwalker
- Taken Young (Ben's Song)
- Final Nightmare
Gar kein Albtraum.
Die Band OVERDRIVE aus Grantham in England treibt seit legendären NWoBHM-Tagen ihr Unwesen im Metal-Universum. Sicherlich gibt es in der Historie der Band einige Phasen der stillen Regeneration und sicherlich sind auf dem aktuell vorliegenden Album nicht ausschließlich Mitglieder der Urbesetzung zu hören, aber immerhin haben wir im Falle von OVERDRIVE mit Gitarrist Tracey W. Abbott, Bassist Ian Hamilton und Drummer Mr. Scratch "Animal" Padgett drei Musiker aus ganz frühen Tagen mit an Bord. Die beiden Neulinge hören auf die Namen Tim Hall (Key, Voc.) und David Poulter (Voc.)
Musikalisch lässt sich das Quintett schwer in eine Schublade pressen. Eine Eigenschaft, die OVERDRIVE mit fast allen Kollegen aus der NWoBHM gemeinsam hat. Denn wir alle wissen: Damals ist man noch ohne Scheuklappen durch die Botanik geschreddert, was zur angenehmen Folge hatte, dass man neben VENOM und JAGUAR eben auch SHIVA und GASKIN toll finden konnte. Alles Bands, die trotz ihrer komplett unterschiedlichen Stile, alle unter dem Banner NWoBHM geführt wurden und werden.
Genau so verhält es sich mit der Musik auf "The Final Nightmare". In erster Linie hört man der Band ihre Herkunft an: Es klingt alles very british. Ein riesiger Pluspunkt von meiner Seite. Sänger David Poulter erinnert mich sehr angenehm an den Kollegen von NIIGHTSHADE/Q5. Wir hören also einen kraftvollen, meist in den Mitten agierenden Sänger, der zwar nicht leuchtet, aber glänzt. Er passt sich wunderbar dem jeweiligen Stil des Songs an. Beim rasanten 'Wasted' tönt er passend zum Titel etwas rauchig, während er beim epischen Titelsong schon beinahe theatralisch wirkt. Gerade dieser als Rausschmeißer platzierte acht Minuten lange Knaller, ist ein absolutes Sahnestück. Erinnert ein wenig an SARACEN oder ganz frühe GASKIN, hat eine leichte Pomp-Schlagseite und öffnet einfach jedes Herz.
Wer es gern etwas zünftiger mag, ist beim flotten Einsteiger 'Invited To Hell' und dem bereits erwähnten Knüller 'Wasted' bestens aufgehoben. Die coolen Orgeleinsätze geben den Nummern noch eine schöne Grundschwere mit auf den Weg, was mir ausgezeichnet gefällt. Beim stampfenden 'Twisting my MInd' fühle ich mich dann an DEEP PURPLE zu "Perfect Strangers" erinnert. Nur in altmodisch. Super!
Hätte das Album einen etwas dynamischeren Klang, und gäbe es mit 'Glass Game' nicht einen Ausfall zu verzeichnen, wäre mindestens ein ganzer Punkt mehr drin gewesen. So kann ich allen Freunden altmodischer Stromgitarrenklänge nur dringend raten, hier ein paar Ohren zu investieren. Es lohnt sich.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae