OVERKILL - The Grinding Wheel
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2017
Mehr über Overkill
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 10.02.2017
- Mean Green Killing Machine
- Goddamn Trouble
- Our Finest Hour
- Shine On
- The Long Road
- Let's All Go To Hades
- Come Heavy
- Red White And Blue
- The Wheel
- The Grinding Wheel
Es grinded und wheelt wieder heftig.
OVERKILL ist eine besondere Band. Lassen wir einmal die mächtige Live-Performance, die Bobby und Co. jedes Mal vom Stapel lassen, außen vor, so empfinde ich OVERKILL persönlich immer als Unikat. Jede andere Band wird meist mit den Glanztaten der 1980er Jahre in Verbindung gesetzt, neue Alben immer mit den Frühwerken dieser glorreichen Zeit verglichen. Bei den New Yorkern ist das anders. Sicherlich sind "Feel The Fire" und "Taking Over" absolute Meilensteine des frühen Thrash Speed Metals und dürfen in keiner noch so gut sortierten Sammlung fehlen. Und trotzdem ist "Ironbound" mein persönliches OVERKILL-Magnus-Opus, das ganz nah an der Perfektion kratzt, diese an vielen Stellen sogar erreicht. So konnten – obwohl es bockstarke Platten waren – "The Electric Age" und "White Devil Armory" nicht ganz die Messlatte des 2010er Thrash-Meilensteins erreichen. Und – so viel kann ich vorab schon sagen – "The Grinding Wheel" ergeht es da nicht anders.
Dennoch ist das 18. (!!!) Studioalbum der Jungs ein bärenstarkes Statement des Ami-Thrashs. Es groovt und rifft wieder an allen Ecken und Enden, die Wucht und Geschwindigkeit, mit denen Verni und die Klampfenfraktion abermals agieren, ist tadellos und die Füße kommen einfach nicht zum Stillstand. Hinzu kommt mit Bobby ein Frontmann, der vor lauter Charisma, Energie und Präsenz zu Platzen scheint und sich im x-ten Gesangsfrühling befindet. Obwohl die Songs nicht ganz so griffig sind wie einst 2010, dürften speziell das eröffnende 'Mean Green Killing Machine'-Feuerwerk, das monströse 'Red, White And Blue' und der starke Nackenbrecher 'Shine On' recht schnell Freunde finden. Stilistisch hat sich bei OVERKILL also nichts verändert, wieso auch? Schuster, bleib' bei deinen Leisten und tue das, was du am besten kannst. Im Falle der New Yorker ist das glasklar der Thrash Metal, in dessen Räumlichkeiten sie seit knapp 37 verdammten Jahren zu den Klassenbesten gehören und wohl auch immer gehören werden.
"The Grinding Wheel" strotzt vor Frische und einer abermaligen Jetzt-erst-recht-Attitüde. Speziell 'Goddamn Trouble', 'The Wheel' und das packende, titelgebende Grande Finale haben es einfach faustdick hinter den Ohren. Warum "Ironbound" trotzdem unerreicht bleibt, kann ich ehrlich gesagt nicht dingfest machen. Vielleicht war das Überraschungsmoment und Schlag ins Gesicht vor rund sechseinhalb Jahren zu heftig. Seitdem gilt die Devise "Wo OVERKILL drauf steht, steckt auch OVERKILL drin" mehr denn je. Man wusste bei "The Grinding Wheel" also schon an vielen Stellen, was man serviert bekommt. Das kann man jetzt positiv oder leicht negativ auslegen, ihr habt die Wahl!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp