OVERLAND - Break Away
Mehr über Overland
- Genre:
- Melodic Rock / AOR
- Label:
- Escape Music / Point
- Release:
- 21.05.2008
- This Time
- Alive And Kicking
- Break Away
- Like A River
- Look Into Your Eyes
- After The Fire
- Evangeline
- Heartache Calling
- Mad Mad World
- Lost In Paradise
- Rescue Me
- Until Forever Comes
Steve OVERLAND konnte sich in den letzten knapp 30 Jahren durch sein Engagement als Sänger bei WILDLIFE und später bei FM im AOR/Melodic-Rock-Lager einen guten Namen machen - und auch die beiden unter dem Banner THE LADDER veröffentlichten Scheiben brachten durchaus positive Resonanz, wenn auch in erster Linie in einschlägigen Fankreisen.
Diese Tatsache scheint bisher auch die Handbremse in der Karriere des Herrn OVERLAND gewesen zu sein, denn die Aufmerksamkeit der breiten Masse konnte er bislang wohl deshalb noch nicht erreichen, da seine Formationen allesamt zu sehr auf AOR/Melodic Rock eingeschränkt waren und mit derlei intonierten Alben ist, wie wir wissen, mittlerweile nur noch ein sehr geringer Prozentsatz jener Verkaufszahlen zu erreichen wie es noch vor ungefähr 20 Jahren der Fall war.
Aber Steve ist das egal, denn Meister OVERLAND zieht seinen Stiefel ebenso kompromisslos durch wie ein Teil seiner wesentlich brachialer musizierenden Kollegen. Auch auf diesem ersten Soloalbum ist sich Steve selbst treu geblieben und serviert uns zusammen mit einer illustren Schar an Musikern, zu der unter anderem die beiden ehemaligen GRAND ILLUSION und jetzigen CODE-Musiker Anders Rydholm (Gitarre, Bass und Keyboards) und Olaf Trampe (Leadgitarre) sowie Greg Bissonette am Schlagzeug gehören, einen sehr bunten Strauß ohrwurmstichiger, pop-rockiger und vor allem radiotauglicher Kompositionen, die zwar allesamt im sehr seichten Fahrwasser schippern, aber dennoch spielend den Zielhafen, sprich das Ohr des Zuhörers, erreichen, ohne kitschig zu sein. Soll heißen, Melodien gibt es satt und vor mehreren Dekaden wären wohl Tracks wie 'Like A River', 'After The Fire' oder 'Mad Mad World' in unzähligen Radiostationen rund um den Globus zu hören gewesen, doch anno 2008 wird es wohl sehr schwierig sein, mit derlei Sounds dementsprechend Anklang zu finden.
Was einst Mainstream gewesen ist, wurde eher in den Underground gedrängt und speziell Klänge wie jene von OVERLAND werden zum Teil - und das völlig unberechtigterweise - nur noch abfällig als "Musik für alte Säcke" abgetan. Doch egal, was man OVERLAND für dieses Album an Bosheiten auch unterstellen wird, mir persönlich imponiert Steves Hingabe zu dieser Art von Musik, wie auch das Durchhaltevermögen dieses Musikers beeindruckend ist. Außerdem gibt es an Art, Weise und Ausführung wie Steve nebst Mannschaft die Songs von "Break Away" kredenzt, kaum etwas zu bemängeln.
Womit ich zum Schluss wieder bei der eingeschränkten Zielgruppe angelangt wäre, die sich jedoch "Break Away" bedenkenlos zulegen darf, denn Meister OVERLAND weiß auch als Solist mit feinen AOR-Schnittchen zu überzeugen.
Anspieltipps: Like A River, After The Fire, Mad Mad World
- Redakteur:
- Walter Scheurer