OVERLORD (DE) - Fake Salvation
Mehr über Overlord (DE)
- Genre:
- Oldschool Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Great Dane Records
- Release:
- 20.01.2023
- Counterstrike
- Eradicated
- Hideous Reprisal
- Perpetual Torment
- Fake Salvation
- Mental Monstrosity
- Punctured Sanity
- Raining Lead
- Shock And Awe
- Stabbing Frenzy
- Voracious Butchering
Oldschool-Death-Hausmannskost.
Ich weiß, ich wiederhole mich immer wieder beim Thema Bandnamen, aber es bleibt mir ein Rätsel, wie man im Jahr 2023 und mit Zugriff auf die heiligen Hallen des Metal Archives einen Namen wählen kann, den man dann mit 19 Kollegen teilt. Dennoch hat sich das deutsche Duo OVERLORD gedacht, dass so etwas nicht zu Verwirrungen führen könnte. Gut, aber wir sind ja nicht hier, um über den Bandnamen zu urteilen, sondern wollen einen Blick auf die Musik des Debüts "Fake Salvation" werfen, für das Johan de Jager sämtliche Instrumente eingespielt hat, während Justus Meineke als zweites Mitglied des Projekts die Growls beigesteuert hat.
Angesiedelt sind die elf Kompositionen des Erstlings dabei im Oldschool Death Metal und kommen größtenteils ohne Schnörkel oder fremde Genre-Einflüsse aus. Leider schippern die beiden Todesstahler damit auch in reichlich überfischten Gewässern, denn monatlich wird unser Posteingang bei POWERMETAL.de von Todesstahl-Veröffentlichungen praktisch überschwemmt. Es braucht also entweder musikalisch ein ordentliches Markenzeichen oder eben wirklich kompaktes und zwingendes Songwriting, um sich in diesem dicht besiedelten Haifischbecken einen Platz im Gedächtnis von Hörern und Hörerinnen zu erspielen. Keines von beidem höre ich auf "Fake Salvation", denn angefangen beim Opener 'Counterstrike' bis zum munter stampfenden Rausschmeißer 'Voracious Butchering' wird hier durchgehend nur solide Todesblei-Hausmannskost geboten.
Neben dem etwas zu vorhersehbaren Songwriting und dem recht eindimensionalen Drumming kostet das Duo auch die eigenartige Produktion des Silberlings einige Pluspunkte. Primär sind es dabei die Growls, die mich mit ihrer recht breiten Platzierung im Stereobild besonders stören und sich einfach nicht in den restlichen Mix einfügen wollen, der mit seiner etwas dumpfen Auslegung auch nicht unbedingt überzeugt, auch wenn das Klangbild insgesamt durchaus dem oldschooligen Vibe der Musik entspricht. Dennoch ist bei OVERLORD definitiv nicht alles verloren, denn wenn im Longtrack 'Eradicated' oder dem etwas flotteren 'Mental Monstrosity' der Geist Chuck Schuldiners durchschimmert, dann weiß auch das deutsche Duo plötzlich zu gefallen und kann mit diesen beiden Nummer zumindest zwei Höhepunkte zelebrieren.
Unter dem Strich ist "Fake Salvation" musikalisch aber leider eben weitestgehend genauso austauschbar wie der Bandname der Deather, weshalb wohl nur beinharte Genre-Fans wirklich einen Mehrwert in den elf Tracks sehen dürften. Der Silberstreifen am Horizont ist, dass die Veranlagung zu größeren Taten durchaus vorhanden ist, nur muss die Klasse, die in den beiden erwähnten Anspieltipps durchscheint, eben in Zukunft auch auf kompletter Albumdistanz verewigt werden.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs