OVERSIZE - Vital Signs
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- Genre:
- Shoegaze / Alternative / Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- SharpTone Records
- Release:
- 28.02.2025
- Stalling
- Are You With Me?
- Fall Apart
- Something Clean
- Daretomove
- The Incline
- From The Hell
- Salt
- Vacant
- Vital Signs
Solider Karrierestart mit Potential für mehr.
Momentan sprießen Bands in schier unendlicher Anzahl aus dem Boden, die eine irgendwie geartete Mischung aus Post-Punk, Shoegaze, Post-Hardcore und Alternative spielen. In diese Riege lässt sich auch die britische Band OVERSIZE einordnen, die mit "Vital Signs" nun ihr Debüt veröffentlicht. Das Quintett kann es selbst gar nicht glauben, dass die Band es so weit geschafft hat. Nach einigen Singles und EPs fühlt sich dieser Schritt immer noch surreal an. Als geneigter Fan dieser Musikrichtung fragt man sich aber, was dieser erste Longplayer kann.
Mit dem kurzen Zweiminüter 'Stalling' geht es erstmal mit seichten Shoegaze-Klängen los. Doch das täuscht und wird sofort durch 'Are You With Me' kaschiert. Die verzerrten Gitarren dröhnen von hier an deutlich stärker und beruhigen sich bis zum Ende des Albums nicht mehr. Es entstehen breite Klangwände, die nach wie vor an Shoegaze erinnern, aber eine große Portion Alternative Rock beinhalten. Erinnerungen an Genrekollegen wie BASEMENT mit starken Alben wie "Promise Everything" werden geweckt, auch wenn die Post-Hardcore-Einflüsse bei OVERSIZE deutlich geringer sind. Viel lieber kreiert die Band eine gefühlvolle Atmosphäre, die durch den Klargesang von Sam McCauley getragen wird. Hinzu gesellt sich eine schöne Laut-Leise-Dynamik, die der ganzen Platte Tiefe verleiht.
Beim Hören träumt man sich ein wenig weg, bis in 'Fall Apart' plötzlich kurze Screaming-Akzente gesetzt werden und man hochschreckt. Auch die leichten Metal-Anleihen im Riffing von 'The Incline' gehören zu den musikalischen Ideen, die immer wieder zum Hinhören verleiten. Es sind die guten Momente auf "Vital Signs", die jedoch gerne öfter vorkommen dürften, denn die Songs weisen eine zu große Gleichförmigkeit auf. Es fehlt am Alleinstellungsmerkmal.
Bei mehr Rotation der Scheibe entsteht das Gefühl, dass OVERSIZE zwar irgendwie einen interessanten Nerv trifft, der Lust auf mehr macht, doch gleichzeitig eben auch der Eindruck, dass die Gruppe ihr Potential noch nicht vollends ausschöpft und nicht an die Qualität anderer Bands des Genres heranreicht. Vielleicht muss dies beim Debüt aber auch noch nicht sein. Potential ist da, um mit der Zeit freigelegt zu werden. Die Neugierde auf die Zukunft ist jedenfalls geweckt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Dominik Feldmann