OVERUNIT MACHINE - Aldaraja
Mehr über Overunit Machine
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 26.02.2016
- Unholy Messiah
- Hyperception
- Aldaraja
- Wargod
- Second Chance
- Evolve And Rise
- Inhale
- Torn Apart
- Shining Scars
- Fade Away
Drei echte Industrial-Highlights und daneben viel zu viel Füllmaterial.
Das italienische Bandprojekt OVERUNIT MACHINE blickt inzwischen auf eine beachtliche Karriere zurück, die im Winter des Jahres 2000 begann. Seither hat die Band zwei Alben und eine EP auf den Markt gebracht, platzierte ihren Song 'Broken' als Titelsong der kanadischen National Female Wrestling Association und arbeitete mit dem legendären Produzenten Howie B., der unter anderem bereits mit U2 an deren Album "Pop" gearbeitet hatte. Für ihren neuesten Release "Aldaraja" konnten die Italiener nun Logan Mader als Produzenten gewinnen, der nicht nur bei MACHINE HEAD als Musiker tätig war, sondern auch bereits Produktionen für FEAR FACTORY und CAVALERA CONSPIRACY geleitet hat.
Musikalisch hat sich das Quintett auf seinem neuesten Longplayer einer Mischung aus Metal und elektronischer Musik verschrieben, die man wohl am ehesten in die Kategorie Industrial einordnen könnte. Ganz grob bewegt sich das Material auf "Aldaraja" dabei irgendwo zwischen FEAR FACTORY und NINE INCH NAILS, wobei in den melodischeren Momenten auch PAIN als Inspiration hergehalten haben dürften. Genau ein solcher von Melodien getriebener Track ist auch der Opener 'Unholy Messiah', der mit seinen harten Strophen und den grandiosen Hooklines im Refrain einen mehr als gelungenen Start in die ingesamt gut 35minütge Spielzeit darstellt. Hier verschmelzen metallische Gitarren-Riffs und elektronische Samples zu einem homogenen Gesamtbild, das nicht nur schnell ins Ohr geht, sondern auch auf den Gothic-Dancefloors einschlägiger Elektro-Clubs die Massen bewegen wird.
Leider gelingt diese Verknüpfung der verschiedenen Stile nicht in allen zehn Songs des Longplayers, denn stellenweise bleibt bei aller Experimentierfreude oftmals das Songwriting auf der Strecke. So haben dann Nummern wie 'Hyperception', der Titelsong 'Aldaraja' oder das abschließende 'Fade Away' zwar durchaus einige schöne Momente zu bieten, doch fehlt den Stücken in der Gesamtheit irgendwie der rote Faden. Ab und an wirken die einzelnen Passagen einfach lieblos aneinander gereiht, was mit der Zeit mehr und mehr den Hörfluss der Platte bricht. Doch es finden sich glücklicherweise auch noch einige echte Highlights zwischen dem grotßteils eher durchschnittlichen Material des Albums, wobei vor allem das tolle 'Wargod' und 'Torn Apart' genannt werden müssen, die beide das Zeug zu echten Hits haben. Allerdings wirken diese Songs leider so, als wären sie direkt bei den Industrial-Metallern FEAR FACTORY abgekupftert worden - tatsächlich hätten sich diese auch auf "Digimortal" aus dem Jahre 2001 gut geschlagen. Das spricht zum einen für die Qualität der Songs, zeigt aber auch, dass es OVERUNIT MACHINE ab und an noch an der eigenen muskalischen Identität mangelt.
So bleibt "Aldaraja" ingesamt eine eher zwiespältige Angelegenheit. Zwar kann die Platte mit ihrer glasklaren und fetten Produktion sowie den drei Highlights 'Unholy Messiah', 'Wargod' und 'Torn Apart' einerseits überzeugen, demgegenüber stehen aber einfach zu viele eher durchschnittliche Kompositionen, die auf lange Sicht keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen. Am Ende erspielen die drei Hits der Scheibe noch einen Bonuspunkt, was "Aldaraja" im Endergebnis vor der Mittelmäßigkeit bewahrt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs