OWENS, TIM - Play My Game
Mehr über Owens, Tim
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 15.05.2009
- Starting Over
- Believe
- The Cover Up
- Pick Yourself Up
- It Is Me
- No Good Goodbyes
- To Live Again
- The World Is Blind
- The Light
- Play My Game
- Death Race
- The SHadows Are Alive
Mörderscheibe eines der besten Heavy Metal-Shouters unseres Planeten.
Der "Ripper" ist irgendwie Kult, aber auch irgendwie eine arme Wurst. JUDAS PRIEST hat er das Überleben gerettet – und die machen jetzt mit dem Glatzengott wieder richtig fette Kohle. Für ICED EARTH hat er mit "The Glorious Burdon" deren Jahrhundert-Opus eingeträllert und nun machen die mit Matt ("Ich bin ein guter Polizeibeamter und musste das nach dem 11. September einfach tun")-Barlowe wieder richtig Furore. Jetzt macht er bei Yngwie "Dauer-Gedudel"-Malmsteen den Gesangspausenclown zwischen des Meisters endlosem Geschwurbel. Dass man da irgendwann den Drang verspürt mal was richtig Eigenes aufzuziehen, ist mehr als verständlich. Und so kam denn unweigerlich, was wir jetzt vor uns finden: Des Sangesmeisters erster Allein-Silberling.
Damit so ein Debut auch richtig gut ankommt, mietet man sich auch ganz viele richtig gute, und vor allem bekannte, Freunde für die Aufnahmen und schreibt Songs, die von allen Bands, in denen man bisher gewirkt hat, die markantesten Trademarks beinhalten und ansonsten die seit Jahren immer wieder betonten alten Helden zitiert. Das kann als billiger Promotiontrick ein Rohrkrepierer werden – oder wirklich gut, dazwischen gibt es nichts. Um es vorweg zu nehmen: Das Experiment ist gelungen!
Der "Play My Game"-Opener 'Starting Over' ist ein Track, der dermaßen nach klassischem DIO-Material klingt, dass man schon schmunzeln muss. Ex-OZZY/-DIO-Basser und DIO-Schlagwerker Simon Wright sind da natürlich auch die optimale Rhythmusfraktion im Studio gewesen. Und Multifunktions-Gitarrist Bob Kulick (KISS, WASP, BLACKTHORNE, MEAT LOAF u.v.m.), der auf vielen Songs des Albums auch der Co-Komponist ist, macht nicht nur auf diesem Track einen hervorragenden Job.
Die meisten Stücke auf diesem fett und druckvoll produzierten Scheibchen bewegen sich im Midtempo-Bereich. So zum Beispiel 'Pick Yourself Up', das schleppend, heavy und recht düster von der Atmosphäre her rüberkommt. 'The World Is Blind' trumpft, nicht als einziger Song dieses Albums, mit satten JUDAS PRIEST-Gitarrenriffs und DIO-Gesanglinien auf – trotz der etwas geringen Originalität ein Highlight auf dem Rundling und live bestimmt eine sichere Bank in Sachen Publikumsbegeisterung. 'The Shadows Are Alive' zum Schluss klingt nach einem Lost Track von BLACK SABBATHs "Dehumanizer" – schleppend, düster, heavy und dann zur Dampfwalze mutierend, bei der sich der Ripper noch mal zu vollen Höhen aufschwingt und seine Genialität ausgiebig zelebriert. Das klingt schon fast nach der nächsten Bewerbung auf eine Stellvertretung, nämlich bei HEAVEN AND HELL, wenn Ronnie James demnächst mal keine Lust mehr auf seine Ex-BLACK SABBATH-Kumpels hat.
Fazit: Mörderscheibe eines der besten Heavy Metal-Shouters unseres Planeten. Zugreifzwang für alle Fans derjenigen Bands, bei denen er bereits das Mikro schwang!
Anspielltipps: Starting Over, The World Is Blind, The Shadows Are Alive
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin Rudolph