OZ - Burning Leather
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2011
Mehr über Oz
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Afm Records (Soulfood)
- Release:
- 18.11.2011
- Dominator
- Search Lights
- Let Sleeping Dogs Lie
- Fire In The Brain
- Seasons In The Darkness
- Turn The Cross Upside Down
- Burning Leather
- Gambler
- Enter Stadium
- Total Metal
- Third Warning
Über 30 Jahre und kein bisschen leise!
Eine Band meiner frühen Metalphase kehrt zurück, die eigentlich damals schon eher unter dem Banner "obskur" segelte, denn der Ruf und Ruhm, den die Finnen heute genießen, wurde ihnen doch eher posthum zuteil. Trotzdem darf ein Album wie ihr zweites Werk "Fire In The Brain" heute als Genreklassiker gelten. Dementsprechend gespannt bin ich auf "Burning Leather", das allerdings neben neuen Songs auch ein paar Bandklassiker in neu eingespielten Versionen enthält, was aber unter eben genannten Gesichtspunkten nicht nur zu verschmerzen ist, sondern sogar angebracht. Denn nach dem neuen und guten 'Dominator' geht der dreißig Jahre alte Track 'Search Lights' mächtig in die Beine und beweist, dass die Jungs damals sträflich unterschätzt wurden.
Dabei ist der immer noch gewöhnungsbedürftige Gesang von Frontsau Ape DeMartini (typisch finnischer Name übrigens :) ) etwas runder als damals, aber die alte Power ist weiterhin da. Weitere Highlights der Achtziger sind 'Fire In The Brain', das nur auf Sampler und Maxisingle veröffentlichte 'Turn The Cross Upside Down' sowie 'Gambler' und der Gassenhauer 'Third Warning' vom gleichnamigen dritten Album der Band. Jeder Metaller, der die Band überhaupt noch nicht kennt, darf diese Songs als Anspieltipps nehmen und wird das Album daraufhin bestimmt gleich eintüten.
Für wen die Finnen aber bereits ein bekannter Name sind, der wird natürlich wissen wollen, wie sich die neuen Songs gegenüber den alten verhalten. Ich behaupte, dass jeder OZ-Freund das neue Album sein eigen nennen sollte. Die neuen Songs verströmen den Geist der bisherigen Werke, sind aber doch weniger ungestüm und nicht künstlich auf "back to the roots" getrimmt, wie besonders im Titelsong deutlich wird. Melodischer und subtiler als früher, mit einer deutlich ausgefeilteren Melodie versehen, eindeutig reifer – wer hätte das für möglich gehalten? Trotzdem mit den typischen Screams und der bekannten Geradlinigkeit versehen machen mehr als die Hälfte der neuen Songs eine ausgesprochen gute Figur. Nur das eintönige 'Seasons In The Darkness' und der Totalausfall 'Enter Stadium' trüben die nostalgisch verklärte Euphorie.
"Burning Leather" hat mächtig Spaß in den Backen und nimmt sich sicher nicht allzu ernst, also sollten wir das ebenfalls nicht tun und Texte wie 'Total Metal' und 'Fire In The Brain' mitschmettern. Und wer dann angefixt ist, der möge sich dringend das gleichnamige Album zu besorgen versuchen, auf dem mit 'Black Candles' übrigens die größte Bandhymne steht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger