P.O.D. - Circles
Mehr über P.O.D.
- Genre:
- Crossover / Nu Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Mascot / Rough Trade
- Release:
- 16.11.2018
- Rockin' With The Best
- Always Southern California
- Circles
- Panic Attack
- On The Radio
- Fly Away
- Listening For The Silence
- Dreaming
- Domino
- Soundboy Killa
- Home
Comeback? Von wegen! Ein weiteres Killeralbum!
Aus P.O.D. hat man im Laufe der Jahre schon eine Menge gemacht; die Band wurde zu Beginn der Nu-Metal-Welle nicht ernst genommen, weil sie nicht entsprechend gehypt wurde, erfuhr dann plötzlich eine Promotionslawine, die "Satellite" samt einigen Hitsingles in einen Megaseller verwandelte, musste sich fortan aber dennoch vorwiegend mit kleineren Brötchen begnügen, weil das Interesse an den christlich motivierten Musikern genauso schnell wieder abebbte wie es seinerzeit gewachsen war.
Wer die weitere Karriere der Jungs nicht intensiver verfolgt hat, ist wahrscheinlich davon ausgegangen, dass sich P.O.D. im Laufe der Zeit still und heimlich aufgelöst hat. Denn richtig große Erfolge oder den massiven Boom erlebte die Truppe nicht mehr, nennenswerte Hits wurden auch nicht mehr publik, und wenn man selbst aufmerksame Hörer fragt, wie denn die vergangenen drei Platten der einstigen Chartstürmer betitelt wurden, wird man in mehr als neunzig Prozent aller Fälle Achselzucken und Schweigen ernten.
Mit dem Release von "Circles" sind daher keine allzu großen Erwartungen verknüpft, schließlich ist die Band irgendwie nicht mehr in der Bringschuld? Warum? Nun, ganz einfach: Weil P.O.D. auch in der vermeintlichen Abstinenz bzw. in der chartfreien Zeit mächtig viel coolen Stoff publiziert hat und auch die eher unbekannten Alben des vergangenen Jahrzehnts zumindest inhaltlich echte Sahneschnitten waren. Und genau dort knüpft die neue Scheibe dann auch an, und sie produziert (vielleicht auch unbewusst) mindestens ein halbes Dutzend echter Single-Anwärter, die den immer noch geläufigen Hits ('Alive', 'Youth Of The Nation') in absolut nichts nachstehen. Einen cooleren und typischeren Start als 'Rockin' With The Best' hätte P.O.D. gar nicht feiern können, die neue Megahymne 'Always Southern California' kriegt man nicht mehr aus dem Kopf, und das darauf folgende Titelstück komplettiert eine Trilogie, mit der sich P.O.D. eigentlich problemlos wieder ins Rampenlicht spielen könnte - wenn man die Scheibe ähnlich dick vermarktet, wie sie es verdient hätte. Doch die ersten Nummern bleiben keine Eintagsfliegen und bekommen mit 'On The Radio' und 'Domino' ernsthafte Konkurrenz. 'Panic Attack' ist derweil ein Tribut an die Anfänge der Band, und mit 'Soundboy Killa' gibt es weiteren Old-School-Stoff, der jeder noch so ambitionierten Nu-Metal-Combo schon vor zwei Dekaden das Fürchten gelehrt hatte.
Ja, diese Kerle sind wieder da, und eigentlich sind sie nie weg gewesen. Doch ein Album wie 'Circles' macht einem mal wieder bewusst, wie die Mechanismen des Business' seit vielen Jahren funktionieren. Die Suche nach One-Hit-Wondern hat viele Bands zerstört, nicht jedoch P.O.D., die heuer fast stärker denn je zur Sache kommen. Subtrahiert man das etwas kitschige 'Fly Away' ist "Circles" ein echt fettes Happening, dessen viele Hits auf Dauer kleben bleiben. Diese Platte muss man anchecken, auch wenn man eher Traditionelles bevorzugt - denn besser und unbeschwerter kann man diesen Sound kaum fahren!
Anspieltipps: Circles, Always Southern California, Panic Attack
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes