P.O.D. - The Awakening
Mehr über P.O.D.
- Genre:
- Nu Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Universal
- Release:
- 27.08.2015
- Am I Awake
- This Goes Out to You
- Rise of NWO
- Criminal Conversations
- Somebody's Trying to Kill Me
- Get Down
- Speed Demon
- Want It All
- Revolución
- The Awakening
Damals...ja, damals...
So fix sie einmal auf der Bildfläche waren, so schnell fiel die Aufmerksamkeit der hiesigen Nu-Metal-Gemeinde um die Jahrtausendwende von den Jungs wieder ab. Die Hochphase wäre zweifellos 2001 zu datieren, als P.O.D. mit "Satellite" der Durchbruch gelang. Zwar brauchten Sonny und seine Christenfans knapp zehn Jahre und drei Alben, bis etwas Zählbares in die Taschen wanderte, doch mit 'Alive', 'Boom' und dem Monster 'Youth Of The Nation' war P.O.D. in aller Munde. Das quasi selbstbetitelte "Payable On Death" und mit Abstand auch "Testify" waren danach zwar auch noch in den Regalen der Musikliebhaber zu finden, doch auch in der Folgezeit konnte das Quartett aus San Diego nicht an die alten Erfolge anknüpfen, auch wenn die Alben danach durchaus gute Songs, eine tolle Produktion und eine engagierte Band präsentierten.
Das gleiche Schicksal dürfte auch "The Awakening" bevorstehen: Gute Songs, sogar der eine oder andere Ohrwurm ist mit dabei, eine zeitgemäße Produktion, eine eingespielte, aber nicht allzu festgefahrene Band, alles mit von der Partie. Aber auch Album Nummer zehn, wenn wir einmal die im vergangenen Jahr erschienende Unpluggend-Geschichte "SoCal Sessions" hinzuziehen, dürfte nicht zum erhofften Kassenschlager werden.
Woran der ausbleibende Erfolg der letzten Jahre lag, kann ich an dieser Stelle nicht beantworten, schließlich stützen die bereits erwähnten Grundpfeiler auch "The Awakening". Zudem unterstützen ein paar Zwischenspielchen den Hörfluss, mit dem überraschend guten 'Am I Awake', dem konsequenten 'Rise Of NWO' und 'Somebody's Trying to Kill Me' hat P.O.D. ebenso heiße Eisen im Feuer wie mit der Kooperation mit Maria Brink (IN THIS MOMENT) auf 'Criminal Conversations'. Zwar findet sich mit 'Revolución', bei der SICK OF IT ALL-Schreihals Lou Koller zum Zuge kommt, noch eine zweite Kooperation auf dem Album, doch – um es vorsichtig auszudrücken – sollten Fans um diesen Unfall einen großen Bogen machen.
In der zweiten Plattenhälfte gefallen zumindest noch das abschließende Titelstück, sowie im Ansatz auch 'Speed Demon' und wenn die genannten Songs auf "The Awakening" drei, vier Umdrehungen lang ein aufmerksames Gehör brauchen, weiß das Album zumindest über weite Strecken zu überzeugen. Zwar dümpelt der Rest willkürlich in der Belanglosigkeit umher und versucht auf Biegen und Brechen, die Aufmerksamkeit sowohl junger Zuhörer als auch der altgedienten Fanschar zu erhaschen, doch ein Totalausfall ist das zehnte P.O.D.-Album nun wahrlich nicht geworden.
Dennoch dürfte es nicht mehr allzu euphorisches Feedback bekommen, denn langsam aber sicher verlieren P.O.D.-Songs das Interesse. Fans und Anhänger werden "The Awakening" trotz alledem gut finden, den einen oder anderen Song als Ohrwurm behalten und sich damit so manche Autofahrt versüßen. Doch an den einstigen Erfolg werden Sonny und Co. trotzdem nicht herankommen können. Die Zeit der Dreadlocks und wilden Rap-Metal-Passagen neigt sich allmählich dem Ende.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp